Die Zahl der Todesopfer im Radverkehr ist in Vorarlberg wieder gestiegen. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ortet insbesondere auf allgemeinen Straßen großen Handlungsbedarf.
Die Zahl der tödlichen Radfahrunfälle im Straßenverkehr ist im Vorjahr in Vorarlberg auf vier gestiegen. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 gab es ein Todesopfer, im Jahr 2022 drei und im Jahr 2021 ebenfalls vier. Was besonders zu denken geben muss: Wie eine Detailanalyse aller Radfahrunfälle im Zeitraum 2021 bis 2023 durch den VCÖ zeigt, ereigneten sich zwei Drittel der insgesamt 470 Radunfälle mit schweren oder tödlichen Verletzungen auf allgemeinen Straßen – diese sind also deutlich gefährlicher als Radwege, auf welchen sich in den vergangenen drei Jahren nur ein tödlicher Unfall zutrug.
Wer beispielsweise in die Arbeit radelt, weiß, wo es Mängel gibt. Durch das Eintragen in die Online-Karte erfahren die zuständigen Stellen davon. Diese Form der Bürgerbeteiligung trägt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.
VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky
Bild: VCÖ/Mavric
Betrachtet man die unterschiedlichen Formen der Radwege, tun sich ebenfalls große Unterschiede auf. So passierten 13 Prozent der Radunfälle auf Radstreifen, Mehrzweckstreifen und Radüberfahrten und damit ebenfalls auf der Straße. Weitere 13 Prozent aller Unfälle mit Verletzungsfolge trugen sich auf Geh- und Radwegen zu, weniger als fünf Prozent hingegen auf eigens eingerichteten Radwegen. Weder auf gemeinsamen Geh- und Radwegen, noch auf Radwegen gab es im Drei-Jahres-Zeitraum einen tödlichen Radunfall zu beklagen. Angesichts dieser Zahlen leitet VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky eine klare Handlungsempfehlung ab: „Der Ausbau des Radwegenetzes ist eine sehr wirksame Maßnahme, um die Sicherheit für das Radfahren zu erhöhen.“
Jeder kann zu mehr Sicherheit beitragen
Zudem plädiert sie dafür, in Gemeinden und Städten konsequent auf Tempo-30-Zonen umzustellen. Dadurch könnte die Sicherheit massiv erhöht werden, was durch die Statistik belegt wird: Von 2021 bis 2023 wurden 270 Biker im Ortsgebiet schwer verletzt, zwei Drittel davon auf Straßen, auf welchen das Tempolimit zwischen 40 und 60 km/h betrug. Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit der Bevölkerung aufzeigen, wo es Sicherheitsmängel gibt. Problemstellen, wie etwa zu schmale oder fehlende Radwege, unübersichtliche Passagen oder Abschnitte, auf denen sich der Radverkehr kanalisiert, können auf www.vcoe.at in eine Online-Karte eingetragen und gemeldet werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet diese an die zuständige Kommune weiter. „Wer beispielsweise in die Arbeit radelt, weiß, wo es Mängel gibt. Durch das Eintragen in die Online-Karte erfahren die zuständigen Stellen davon. Diese Form der Bürgerbeteiligung trägt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei“, so Jaschinsky.
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