Wollte berühmt werden
Nach Mord an Familie noch Schulmassaker geplant
Ein 19-Jähriger in Großbritannien hat seine Mutter und Geschwister getötet. Dafür wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch er hatte noch mehr vor: Penibel plante er ein Massaker in seiner alten Grundschule. Laut der Richterin wollte er der „berühmteste Schulschütze des 21. Jahrhunderts“ werden.
Mindestens 49 Jahre muss der Nicholas Prosper wie berichtet im Gefängnis verbringen. Er erschoss im September 2024 seine Mutter Juliana Falcon und seine beiden Geschwister Kyle und Giselle Prosper. Doch es hätte noch weit mehr Menschen treffen können. Prosper hatte einen Plan, den er ein Jahr lang vorbereitet hatte: Er wollte auch in seiner alten Grundschule töten.
Bei ihrer Urteilsverkündung am Luton Crown Court – etwas nördlich von London – formulierte es Richterin Bobbie Cheema-Grubb gegenüber Prosper so: „Sie hatten die Absicht, die Gemeinde Luton ins Unglück zu stürzen“, wie der britische Nachrichtensender BBC berichtet.
Sie hatten die Absicht, die Gemeinde Luton ins Unglück zu stürzen.
Richterin Bobbie Cheema-Grubb
Polizei stoppt den 19-Jährigen
Was war passiert? Prosper erschoss an einem Freitag im September 2024 seine Mutter und Geschwister in der gemeinsamen Wohnung. Nachbarinnen und Nachbarn hörten verdächtige Geräusche und riefen die Polizei. Diese suchten nach dem 19-Jährigen und nahmen ihn schließlich auf dem Weg zu seiner ehemaligen Grundschule fest.
Prosper wollte möglichst vielen Menschen das Leben nehmen und suchte sich als Ort dafür seine ehemalige Grundschule aus. Insgesamt 34 Menschen wollte er töten – zum Schluss auch sich selbst.
Richterin: „Sie wollten berühmt werden“
Prosper wollte all das tun, um bekannt dafür zu werden, eine Schulschießerei begangen zu haben. Richterin Cheema-Grubb sagte dazu zu Prosper: „Sie wollten berühmt werden, Sie wollten posthum als der berühmteste Schulschütze des 21. Jahrhunderts bekannt sein.“ Anhaltspunkte dafür, dass Prosper ein politisches oder ideologisches Ziel verfolgte, habe es nicht gegeben, so der BBC.
Tat sorgfältig vorbereitet
Auf seine Tat hatte sich Prosper penibel vorbereitet und intensiv im Internet recherchiert. Seine Vorbereitungen gingen so weit, dass er extra ein schwarz-gelbes Outfit dafür entwarf. Er beschaffte sich auch einen gefälschten Waffenschein, mit dem er eine Waffe kaufte. Hier zeigte sich wieder seine genaue Arbeit: Der Waffenschein war zwar eine Fälschung, „aber möglicherweise kann das nur ein Experte feststellen“, so der Polizei-Hauptkommissar Sam Khanna.
Vermutung einer Autismus-Sprektum-Störung
Während seiner Zeit in Haft wurden bei Prosper Züge einer Autismus-Spektrum-Störung erkannt, er wurde allerdings nicht offiziell diagnostiziert. Die Richterin meinte BBC gegenüber, das erkläre, wieso Prosper so von bestimmten Themen besessen war, mit denen er sich intensiv beschäftigte.
Cheema-Grubb sagte aber auch, dass das seine Fähigkeit, Selbstkontrolle auszuüben oder rationale Urteile zu bilden, nicht beeinträchtigte. Das Verbrechen beging Prosper, weil er berühmt werden wollte und wenig Empathie für andere hatte, schreibt der BBC.
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