Deutsche Studie:

Freiwilligenarmee käme günstiger als Wehrpflicht

Wirtschaft
20.03.2025 15:11

Das Anwerben von Freiwilligen kommt der deutschen Bundeswehr günstiger als eine Rückkehr zur Wehrpflicht. Durch höhere Gehälter könne der Wehrdienst auch attraktiver werden, sagte Panu Poutvaara vom Münchner ifo-Institut, das die Studie durchgeführt hatte.

Eine Wiedereinführung der derzeit ausgesetzten Wehrpflicht könnte die Zahl der Soldaten um 195.000 erhöhen. Gleichzeitig würde dies Staatsausgaben von ungefähr 3,2 Milliarden Euro und volkswirtschaftliche Kosten von 17,1 Milliarden Euro pro Jahr verursachen.

Bei höheren Wehrdienst-Gehältern auf privatwirtschaftlichem Niveau wären die Staatsausgaben mit 7,7 Milliarden Euro deutlich höher, teilte das ifo-Institut am Donnerstag mit. Die volkswirtschaftlichen Kosten wären dafür mit 9,4 Milliarden Euro deutlich niedriger.

Was in die Berechnungen geflossen ist
Berücksichtigt wurde zum Beispiel, dass bei einer Wehrpflicht viele junge Menschen erst später einer Erwerbsarbeit nachgehen würden als ohne. Die zusätzlichen Staatsausgaben ergeben sich wiederum bei einem monatlichen Nettogehalt der Wehrpflichtigen von 1000 Euro. Dies wären ungefähr 42 Prozent des marktüblichen Gehalts, den das Institut für eine Lösung auf freiwilliger Basis ansetzt.

Aktuelle Wehrpflicht-Modelle gehen allerdings von deutlich weniger Dienstleistenden aus als früher. Die Wehrpflicht wurde in Deutschland bereits 2011 ausgesetzt, der freiwillige Dienst dauert zwischen sieben und 23 Monaten. Kurz vor ihrem Bruch Ende des Vorjahrs hatte die Ampel-Regierung angekündigt, junge Männer und Frauen anzuschreiben, um sie nach ihrer Bereitschaft zum Dienst bei der Bundeswehr zu fragen. Auf diese Weise sollen auch mehr junge Menschen rekrutiert werden.

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