Das Fazit nach einem Jahr Schnellstraße S7 durch die Oststeiermark fällt durchwachsen aus: Während sich die Asfinag mit der Auslastung zufrieden zeigt, stöhnen die Anrainer an der alten Strecke wegen des hohen Lkw-Aufkommens. Jetzt werden Rufe nach einem Fahrverbot laut.
Die gute Nachricht vorweg: Die Gemeinden entlang der S7 wurden seit Inbetriebnahme der Schnellstraße vor genau einem Jahr spürbar entlastet. „Der Verkehr hat sich seither halbiert“, zieht etwa Franz Zehner, Bürgermeister von Großwilfersdorf, erste Bilanz. „Von 1900 Fahrzeugen täglich auf etwa 900.“
Dennoch würde den Bewohnern vor allem das Lkw-Aufkommen nach wie vor Kopfzerbrechen bereiten. „Es ist wirklich noch sehr viel los bei uns, ich verstehe den Unmut der B313-Anrainer. Ich habe mein Büro direkt an der Bundesstraße und kann somit selber tagtäglich beobachten, wie viel Schwerverkehr bei uns unterwegs ist“, erzählt der Ortschef.
Das Problem mit dem Schwerverkehr-Aufkommen ist bei uns aufgeschlagen. Die Erhebungen zu einem möglichen Fahrverbot laufen bereits.
Kerstin Raith-Schweighofer, Bezirkshauptfrau Hartberg-Fürstenfeld
Bild: LandSteiermark/Binder
Zufriedener resümiert die Asfinag als Straßenerbauer und -erhalter: „Wir registrieren seit der Eröffnung eine stetige Steigerung des Verkehrsaufkommens. Pro Tag passieren zwischen 9500 und 10500 Fahrzeuge die S7“, weiß Sprecher Walter Mocnik. Dies würde exakt den Erwartungen entsprechen.
Mitte September Fertigstellung
Bislang ist nur der Abschnitt von der Anschlussstelle an der Südautobahn (A2) bis kurz nach Fürstenfeld eröffnet worden. Das finale Teilstück bis nach Ungarn wird Mitte September fertig. „Dann ist die Schnellstraße durchgängig befahrbar, dadurch erwarten wir uns noch einmal eine deutliche Steigerung des Verkehrs“, sagt Mocnik.
Der Bürgermeister von Großwilfersdorf will dennoch vorbauen: „Wir sind bereits in Gesprächen mit der zuständigen Bezirkshauptmannschaft, um ein Lkw-Fahrverbot ab 7,5 Tonnen, ausgenommen Ziel- und Quellverkehr, zu erwirken.“ Um die Forderung mit Fakten unterfüttern zu können, hätte man bereits ein neues Messgerät zur detaillierten Fahrzeugzählung angeschafft. Zehner: „Auch einen Radarkasten wollen wir zeitnah aufstellen.“
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