Im Alltag
Deutsche Musliminnen fühlen sich oft benachteiligt
Sechs von zehn muslimischen Frauen in Deutschland fühlen sich mindestens einmal im Monat diskriminiert. Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors. Ähnlich hoch war der Anteil bei schwarzen Menschen.
In mehr als vier von fünf Fällen schätzten diese ein, aufgrund ihrer Hautfarbe benachteiligt zu sein. Bei der Befragung ging es um Erfahrungen im Alltag. Zum Vergleich: Nur jeder dritte Mensch, der laut eigener Einschätzung nicht als Angehöriger ethnischer Minderheiten wahrgenommen wird, fühlt sich mindestens einmal pro Monat diskriminiert – beispielsweise aufgrund des Geschlechts, Alters oder anderer Merkmale.
Die Wahrnehmung „nicht deutsch“ nennen die Befragten am häufigsten als Diskriminierungsursache. Laut dem Statistischen Bundesamt haben jene Menschen einen Migrationshintergrund, die bei der Geburt nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hatten, oder mindestens einen Elternteil haben, auf den das zutrifft.
Zu viele Forderungen?
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Fast jede vierte befragte Person ist der Ansicht, dass ethnische und religiöse Minderheiten zu viele Forderungen nach Gleichberechtigung stellen. Mehr als jede fünfte Person der 9500 Befragten meint zudem, dass Minderheiten in den vergangenen Jahren wirtschaftlich mehr profitiert hätten als ihnen zustehe.
Aus Sicht der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) ist der Zusammenhalt in der Gesellschaft im Bundestagswahlkampf stark beschädigt worden. „Für Menschen mit Migrationsgeschichte ist der dauerhaft negative Diskurs über Migration und Vielfalt, angetrieben von rechtsextremen Kräften, der größte Stresstest der jüngeren Geschichte“, hieß es.
Für Menschen mit Migrationsgeschichte ist der dauerhaft negative Diskurs über Migration und Vielfalt, angetrieben von rechtsextremen Kräften, der größte Stresstest der jüngeren Geschichte.
Türkische Gemeinschaft in Deutschland
Wer sich von rassistischer Diskriminierung betroffen fühlt, hat tendenziell weniger Vertrauen in staatliche Institutionen wie die Polizei. Zudem sind junge Menschen mit Zuwanderungsgeschichte seltener politisch aktiv als Gleichaltrige ohne. Das hatte kürzlich der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) herausgefunden.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.