Es geht um Millionen
Eltern von totem Kleinkind verklagen Amazon
Millionenklage gegen Amazon! Ein Elternpaar aus Los Angeles macht den Versand-Riesen für den Tod ihres dreijährigen Sohnes mitverantwortlich. Anthony Bernabes und Jasmine Colemans Zwillingssöhne waren wegen einer defekten Kindersicherung in den Garten gelangt und in den Pool gefallen. Nur eines der beiden Kleinkinder überlebte.
Jetzt wollen die Eltern ein Minimum von zwei Millionen Dollar Schmerzensgeld, weil sie Amazon vorwerfen, fahrlässig „ein defektes und gefährliches“ Schloss verkauft zu haben – und dieses auch noch immer online anzubieten.
Produktbeschreibung: „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen“
Coleman hatte die Kindersicherung für Glas-Schiebetüren vom Hersteller „Okefan“ auf der Amazon-Webseite für 16 Dollar gekauft. Laut Klageschrift vertraute sie dabei „auf die von Amazon aufgelisteten Sicherheitsfunktionen“. Insbesondere auf die Sätze: „Der Kid Stopper kann sich bewiesenermaßen dem Ziehen und Drücken von Kindern und Babys widersetzen“ und „Mit der Schiebetürsicherung brauchst du dir keine Sorgen zu machen, wenn deine Kleinen durchs Haus toben, während du deine Hausarbeit verrichtest.“
Zwillinge knackten Schloss mit Sessel
Als ihre Zwillinge Liam und Kai im April 2023 einen Mittagsschlaf machten, hatten sich auch die Eltern nach einem „sehr anstrengenden Morgen“ hingelegt. Die Terrassentür sei „wie immer durch die Kindersicherung verriegelt gewesen“. Weder Vater noch Mutter hörten, als die Kids wach wurden und nach unten gingen. Sicherheitskameras im Haus zeigten, wie die beiden Boys einen Sessel gegen die Terrassentür schoben – worauf sich das Kindersicherungs-Schloss plötzlich öffnete. Die Security-Kamera auf der Terrasse nahm dann auf, wie die beiden Kleinkinder zum Pool liefen und im Wasser verschwanden.
Nur ein Zwilling überlebte
Wenige Minuten später rannte Mutter Jasmine panisch zum Pool und zog den leblosen Kai aus dem Wasser. Gleichzeitig sprang ihr Ehemann Anthony in den Pool und holten den ebenfalls leblosen Körper von Liam vom Beckenboden hoch. Beide Eltern führten Herz Lungen-Wiederbelebungsversuche durch, ehe die beiden Jungen mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht wurde. Nur Liam überlebte, für Kai kam jede Hilfe zu spät.
In ihrer Klage behaupten die Eltern, dass Amazon und Hersteller Okefan das Produkt „nicht ausreichend getestet hatten“. Und speziell Amazon wird vorgeworfen, die „defekte und gefährliche Kindersicherung“ nicht aus dem Sortiment genommen zu haben, „obwohl es wiederholte Mängel-Beschwerden von Käufern gab“.
Amazon-Anwälte bestreiten in den Gerichtsakten, dass ihr Unternehmen fahrlässig gehandelt habe und haftbar gemacht werden kann: „Der verkaufte Gegenstand hat alle geforderten Industrienormen erfüllt.“ Und: „Wenn das kindersichere Schloss wirklich defekt und gefährlich war, konnte Amazon das nicht wissen.“
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