Derzeit auf Platz zwei

Song Contest: Österreich ist großer Mitfavorit

22.03.2025 06:00

Knapp zwei Monate vor dem Song Contest gilt Österreichs Starter JJ mit seinem Song „Wasted Love“ als ernst zu nehmender Siegeskandidat. Die Buchmacher attestieren ihm derzeit 19 Prozent Siegchancen, was gesamt Platz zwei bedeutet. Gelingt Österreich nach Conchitas Triumph 2014 eine weitere Sensation?

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Vor zehn Jahren wurde der Song Contest in Wien ausgetragen, nachdem Conchita Wurst 2014 mit „Rise Like A Phoenix“ erstmals seit 1966 (Udo Jürgens) einen Triumph für die Alpenrepublik einfuhr. Die Chancen, dass die größte Musikparty der Welt 2026 wieder in Österreich steigt, sind nicht die schlechtesten.

Bei den Buchmachern rangiert unser Teilnehmer JJ mit seinem Song „Wasted Love“ beständig am zweiten Platz – nur geschlagen vom schwedischen Kollektiv KAJ und dessen Spaßsong „Bara bada bastu“. Insider sehen gute Chancen, denn da viele Länder auf ähnlich humorige Songs setzen, könnte der Wiener Countertenor tatsächlich die Sensation schaffen. Übrigens: Unsere für Deutschland startenden Wiener Geschwister Abor & Tynna rangieren mit „Baller“ aktuell auf Platz 21 von 37 ....

Platz 1: KAJ – Bara bada bastu (25 Prozent)
Schweden gilt zu Recht als Epizentrum von Pop-Musik und hat den Song Contest schon siebenmal für sich entschieden – u.a. 2015 auch in Wien durch Måns Zelmerlöw. Der wiederum scheiterte heuer beim entscheidenden „Melodifestivalen“ ausgerechnet an drei Finnen. Die aus der Kleinstadt Vörå stammenden Musiker zelebrieren mit Akkordeon und viel Humor die finnische Tradition des Saunierens. „Bara bada bastu“ lebt vom schwungvollen Refrain und dem Gespür für Eingängigkeit. Damit sind die Finnland-Schweden der Top-Favorit auf den ESC-Sieg.

Platz 2: JJ – Wasted Love (19 Prozent)
Hut ab! Bei der Wahl des diesjährigen ESC-Beitrags hat das österreichische Auswahlkomitee ganze Arbeit geleistet. Der Wiener Countertenor Johannes Pietsch aka JJ setzt bei „Wasted Love“ auf große Gefühle, seine zerschneidende Opernstimme und einen pulsierenden Technobeat. Als der Song Anfang März veröffentlicht wurde, setzten die Buchmacher Österreich sogar auf Platz eins. Fakt ist: So gute Siegeschancen hatten wir lange nicht mehr.

Platz 3: Louane – Maman (12 Prozent)
Auf ausladende Stimmakrobatik setzen in diesem Jahr die Franzosen. Im Gegensatz zu den anderen Favoriten auf den ESC-Sieg ist Louane in ihrer Heimat bereits als Sängerin und Schauspielerin ein anerkannter Superstar. Mit dem sehr persönlichen Song „Maman“ ehrt sie ihre verstorbene Mutter, sorgt dabei aber nicht nur für Jubel und Zuspruch. Dem Song fehle es an Opulenz und einem markanten Höhepunkt, unken die Kritiker zunehmend lautstark. Bei den Buchmachern rangiert Louane mit der Ballade noch auf Platz drei, verliert aber zusehends an Terrain.

Platz 4: Yuval Raphael – New Day Will Rise (8 Prozent)
Mit der israelischen Teilnehmerin Yuval Raphael wird der Song Contest wieder politisch. Sie ist eine Überlebende des Hamas-Massakers beim Supernova-Festival 2023 und überlebte, weil sie sich unter Leichen liegend tot stellte. Die Ballade „New Day Will Rise“ wird auf Englisch, Hebräisch und Französisch gesungen und geht inhaltlich durch das Erlebte über die üblichen ESC-Beiträge hinaus. Wie schon im Vorjahr in Malmö ist auch in Basel mit Diskussionen zu rechnen.

Platz 5: Claude – C‘est La Vie (6 Prozent)
Zwischen Frankreich, Belgien und seiner Heimat, den Niederlanden, führt schon länger kein Weg mehr an Claude vorbei. Die Lieder des im Kongo geborenen Sängers und Songschreibers wurden mehr als 100 Millionen Mal gestreamt, in den genannten Ländern füllt er üppige Hallen bis in die Decke. Mit „C’est La Vie“, einer Mischung aus Ballade und schwungvollem Pop-Track, wird er durch den Song Contest nun auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Siegchancen: ständig steigend.

Noch dauert es knapp zwei Monate, bis das große Wettsingen in Basel beginnt. JJs Chancen auf den Sieg sind jedenfalls weit mehr als überschaubar ...