Budget-Sanierung

Bischöfe: „Starke Schultern“ sollen mehr zahlen

Österreich
21.03.2025 13:06

Die katholische Bischofskonferenz spricht sich dafür aus, den „starken Schultern auch schwere Lasten“ zuzumuten. Sie appelliert an die Regierung, bei der Sanierung des Budgets höhere Beträge von denen abzuverlangen, die es sich leisten können.

Die Regierung müsse sich über neue Steuern oder Steuer-Reformen Gedanken machen. Denn wenn der Staat seine Leistungen radikal kürzt, leiden die finanziell Schwächeren am meisten darunter, wie die Kirche betont. Gleichzeitig soll Österreich auch ein „leistungsfähiger Wirtschaftsstandort mit sicheren Arbeitsplätzen“ bleiben, hält der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Franz Lackner, fest.

Lackner: „Bleiben wir großzügig“
Unverschuldet in Not geratene Menschen müssten auf Hilfe der Allgemeinheit vertrauen können und kinderreiche Familien und Alleinerziehende unterstützt werden. Die Kirche bezweifelt zwar nicht die Notwendigkeit der Budgetkonsolidierung. Österreich sei aber trotzdem ein reiches Land, sagt Lackner. „Bleiben wir großzügig bei der humanitären Hilfe im Ausland, bei der Entwicklungszusammenarbeit und gegenüber Geflüchteten.“

„Nicht erster Verteidiger“ des Kopftuchverbots
Nicht so klar äußert sich Lackner etwa zum Thema Kopftuchverbot. Als Kirchenvertreter sei er „nicht der erste Verteidiger“ eines solchen Verbots. Gleichzeitig sehe man aber aus Gesprächen mit Muslimen, dass das Tragen eines Kopftuchs oft nicht religiös, sondern kulturell begründet ist und als Symbol der Abgrenzung verwendet werde.

Lackner sieht sich nicht als „ersten Verteidiger“ des Kopftuchverbots. (Bild: APA/EVA MANHART)
Lackner sieht sich nicht als „ersten Verteidiger“ des Kopftuchverbots.

Frieden in der Ukraine ist kein „Deal“
Zum Krieg in der Ukraine meint Lackner, dass man alle ernst gemeinten Anstrengungen für ein Ende der Gewalt, für ein Schweigen der Waffen und für Verhandlungen um einen gerechten Frieden begrüße. Das sei aber „etwas anderes als ein ,Deal‘, in dem sich die Stärkeren über die Köpfe der Betroffenen hinweg Land, Bodenschätze, Einfluss und Macht aufteilen“.

Ein gerechter und dauerhafter Frieden muss laut Lackner die Interessen der Menschen in der Ukraine und ihr Recht auf Selbstbestimmung berücksichtigen – das sei auch im Interesse Russlands.

Schönborns Aufgaben verteilt
Die Bischofskonferenz tagte erstmals seit 1991 ohne den emeritierten Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn. Anlässlich des Ausscheidens Schönborns wurden dessen Zuständigkeiten in der Bischofskonferenz neu verteilt. Der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl übernimmt den Bereich Medien, der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler gemeinsam mit Abt Vinzenz Wohlwend den Bereich Ordensgemeinschaften.

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