2100 Tiroler verletzten sich im Vorjahr bei einer Arbeit, um die Wohnung auf Vordermann zu bringen. Frauen sind öfter betroffen als Männer. Im Frühjahr gilt besondere Vorsicht. Das KFV hat einige Tipps.
Nach dem Winter steht in vielen Tiroler Haushalten wieder der Frühjahrsputz an. Aber Achtung! Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnt, passieren dabei viele Unfälle. Österreichweit mussten im Vorjahr 26.700 Personen im Spital behandelt werden, weil sie sich während Reinigungsarbeiten in den eigenen vier Wänden verletzten. „Allein 4000 dieser Unfälle ereigneten sich im Frühjahr“, verdeutlicht das KFV.
Ein genauerer Blick auf die Statistik zeigt, dass es in Tirol im Vorjahr zu insgesamt 2100 Haushaltsunfällen kam. Unser Bundesland reiht sich im Vergleich mit den anderen Bundesländern somit auf den fünften Platz. An erster Stelle steht Wien mit 5700 Unfällen, Schlusslicht bildet Vorarlberg mit „nur“ 900 Putz-Unfällen.
Unsere Auswertungen zeigen, dass in den vergangenen fünf Jahren in 46 Prozent der Fälle Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit die Unfallursache bei Reinigungsarbeiten im Haushalt waren.
Johanna Trauner-Karner
Frauen mit 68 Prozent am häufigsten betroffen
Von den insgesamt 26.700 Verletzten im Vorjahr mussten 80 Prozent ambulant und 20 Prozent stationär behandelt werden. Laut Johanna Trauner-Karner, der Leiterin des Fachbereichs Sport- und Freizeitsicherheit beim KFV, „zeigen unsere Auswertungen, dass in den vergangenen fünf Jahren in 46 Prozent der Fälle Ablenkung, Hektik und Unachtsamkeit die Unfallursache bei Reinigungsarbeiten im Haushalt waren“. Auch zu den Verletzungsarten führt das KFV eine Statistik. Ganz oben rangieren Knochenbrüche (52 Prozent), gefolgt von offenen Wunden (17 Prozent) sowie – ex aequo – Sehnen- und Muskelverletzungen und Prellungen mit jeweils zehn Prozent.
„Auffällig ist auch, dass im Vorjahr 68 Prozent der Verletzten bei Reinigungsarbeiten im Haushalt weiblich waren. Gegenüber dem Fünfjahresschnitt von 74 Prozent ist das zwar ein Rückgang, es ist aber immer noch ein Zeichen dafür, dass Putzarbeiten im Haushalt vermutlich weiterhin großteils von Frauen verrichtet werden“, rechnet Trauner-Karner weiter vor.
Stürze an erster Stelle, KFV gibt Präventionstipps
Hinsichtlich der Unfallarten stehen Stürze mit 64 Prozent an erster Stelle. Weit abgeschlagen mit 16 Prozent folgen Zusammenstöße mit Gegenständen und mit zwölf Prozent Kratzen, Schneiden, Stechen und Bisse. „Durch die Beherzigung genereller Präventionsmaßnahmen kann viel Leid verhindert werden“, sagt die Ärztin und gibt Tipps:
Rutschfeste Schuhe verwenden und Teppiche sowie andere Stolperfallen gut absichern.
Bei Arbeiten in der Höhe unbedingt eine Leiter mit rutschfesten Füßen verwenden, auf keinen Fall wackeligen Möbel!
Sich nicht ablenken lassen und auf die (Putz-)Aufgabe konzentrieren.
Bei Reinigungsmitteln Handschuhe und Schutzbrille verwenden.
Da Übermüdung zu Unachtsamkeit führt und so das Unfallrisiko erhöht, Pausen einlegen.
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