IS und Radikalisierung

Lektüre von beliebtem Jugendbuch sorgt für Kritik

Niederösterreich
22.03.2025 13:00

Erneut Wirbel an einer Schule in Wiener Neustadt. An der Europamittelschule müssen Schüler der vierten Klasse ein Buch lesen, das einigen Eltern sauer aufstößt. Denn das Thema ist der IS und die Radikalisierung von Jugendlichen. 

„Bei dem Buch geht es um Texte, die den radikalen Islam und den IS verherrlichen und Christen als Feinde herausstreichen“, wettert FPÖ-Abgeordneter Michael Sommer: „So etwas darf kein Unterrichtsstoff für 13- bis 14-Jährige sein“. Einige Eltern hätten sich erbost bei ihm darüber beschwert. „Dass sich unsere Schüler nun in solche Personen in der Schularbeit hineinversetzen müssen und Texte aus deren Sicht schreiben müssen, ist fast schon skandalös. So etwas darf kein Stoff für 13- bis 14-jährige Schüler sein!“, fordert Sommer eine sofortige Änderung des Unterrichtsinhaltes.

Bildungsdirektion: „Beliebtes Jugendbuch soll vor Radikalisierung warnen“
Bei der Lektüre handelt es sich um das Jugendbuch „Halbmond über Rakka“. „Das Buch ist genau das Gegenteil. Es hat zum Inhalt, vor Radikalisierung zu warnen“, heißt es dazu aus der Bildungsdirektion NÖ: „Die Schüler müssen sich für die Schularbeit nicht in die Perspektive von IS-Verherrlichern versetzen, sondern eine kritische Position eines in Österreich lebenden Jugendlichen einnehmen.“

Nur positive Kritiken zu diesem Buch
Und auch die Kritiken zu dem Buch lesen sich durchgehend positiv: „Ein brisantes, mitreißendes und höchst politisches Jugendbuch.“ (Wolfgang Moser), „Ansatzpunkte zu komplexen weiterführenden Diskussionen ... eine ideale Klassenlektüre!“ (Franz Derdak), „Eine besonders lebensnahe und aufwühlende Geschichte.“ (Elisabeth Nikbakhsh), „Ein sehr gut recherchierter Roman, der allen Beteiligten eine Stimme gibt – auch dem Polizeiapparat! – und deren Beweggründe und Motive glaubwürdig und differenziert darstellt!“ (Birgit Hillmer) oder „Spannend, nachvollziehbar und überzeugend erzählt. Für Jugendliche unbedingt empfohlen.“ (Martina Häusler). 

„FPÖ geht es nur um schnelle Schlagzeile“
Und auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner meint dazu: „Dass FPÖ-Abgeordneter Sommer ausgerechnet ein Buch, das sich mit religiös motivierter Radikalisierung auseinandersetzt und die dadurch entstehenden Probleme anspricht, mokiert, zeigt nicht nur, dass er das Buch selbst wohl nicht gelesen hat, sondern auch, dass er ihm nur um die schnelle Schlagzeile geht. Denn hätte er sich mit dem Inhalt auseinandergesetzt, wüsste er, dass die Behandlung dieses Buchs im Unterricht genau das Gegenteil von politischer Radikalisierung zum Ziel hat – nämlich diese schon im jungen Alter zu verhindern“. Und: „Michael Sommer kann man deshalb nur dringend eine Nachhilfestunde empfehlen!“

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