Die Umbauarbeiten sind im Gange: In etwa einem Jahr zieht die Pneumologie des LKH Hochsteiermark von Leoben an den Standort Bruck an der Mur. Otmar Schindler übernimmt die Abteilung als neuer Primar.
Zuerst war er Oberarzt am LHK Graz II, Standort Enzenbach, nun wird Otmar Schindler Primar der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie in Leoben – aber nicht lang, denn die Lungenabteilung siedelt schon in einem Jahr an den Standort Bruck. Dort, wo die alte Ortho-Trauma-Chirurgie war, werden ab dem ersten Quartal 2026 Lungenkranke versorgt – Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Lungenkrebs, Lungenfibrosen und mehr. Der Umzug der Unfallchirurgie sorgte für viel Widerstand in der Bevölkerung, wir haben berichtet.
„Das ist ein enormer Qualitätssprung und macht Bruck zu einem europaweiten Vorzeigeprojekt, weil Kardiologie und Pneumologie an einem Ort versammelt sind“, so der ärztliche Leiter des Krankenhaus-Verbandes Hochsteiermark, Erich Schaflinger. „Wir haben genug Prügel gekriegt“, sagt er zu den vielen kritisierten Struktur-Veränderungen an seinen Häusern. „Aber jetzt sind wir auf einem guten Weg. Manche werden das erst später erkennen.“
Von Telemedizin bis Palliativ-Betten
Schindler gab sich bei seiner Vorstellung am Freitag froh über die Herausforderung. „Wir bauen hier das, was in zehn oder zwanzig Jahren nötig sein wird – ein kardio-pneumologisches Zentrum, in dem jeder Patient das bekommt, was nötig und sinnvoll ist.“ Der Leistungsumfang ist groß: Von der Telemedizin über tagesklinische Eingriffe bis hin zu Intensiv-Betten mit Beatmung und Palliativ-Medizin wird es alles geben, Notfälle wie Langzeitkranke werden versorgt.
„Etwa ein Drittel der Menschen in internistischen Notaufnahmen hat Atembeschwerden“, erinnert Schindler, der seine Ausbildung einst in Eisenerz begonnen hat. „Die Menschen werden älter, wodurch wir einen Anstieg bei COPD und Lungenkrebs sehen, sie leben aber auch mit neuromuskulären Erkrankungen bis ins Erwachsenenalter.“ So hätten Frühgeborene etwa oft später Lungenschäden.
Über 70 Arbeitskräfte siedeln
In Leoben hat die Abteilung aktuell 42 Betten, der Umfang soll in etwa erhalten bleiben. Darin mitgerechnet sind acht Betten für Langzeit-Beatmung, drei Intensiv- und drei Schlaflabor-Betten. 18 Ärztinnen und Ärzte siedeln mit der Abteilung mit nach Bruck, dazu etwa 45 Pflegekräfte und einige Physiotherapeuten, medizinisch-technische Angestellte, Laboranten und ein Sekretariat.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.