Protest bei Zentrale

Grüne: Wiener beschäftigt Lobau-Tunnel gar nicht

Von links: Judith Pühringer und Leonore Gewessler protestieren gegen den Lobau-Tunnel.

(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

Wien-Wahl-Spitzenkandidatin Judith Pühringer und Ex-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) haben am Freitag ein Transparent gegen den Lobau-Tunnel präsentiert. Es hängt auf dem Parlamentsklub der Grünen. Das Naturschutzgebiet müsse erhalten werden, waren sich die beiden einig.

Die Wienerinnen und Wiener würden im Wahlkampf Themen wie Bildung, Kindergärten, öffentliche Verkehrsmittel, leistbares Wohnen und Energiepreise beschäftigen. Niemand hätte sie gefragt, wann denn der Lobau-Tunnel komme, sagte Pühringer. Es gebe bereits ausreichend Prüfberichte, die den Tunnel als schlechteste Lösung sehen würden.

Klimaschutz-Sprecherin Gewessler erinnerte an die jüngste Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, das einen Antrag auf Vorabentscheidung wegen fehlender Rechtsgrundlagen gestellt hatte. „Die Regierung fährt mit dem Abrissbagger vor und gibt Milliarden aus, um ein Fossildenkmal zu errichten, das sich jeglicher Grundlage entzieht“, sagte sie. Der Lobau-Tunnel sei ökologisch, gesundheitlich und finanziell unvernünftig.

Leonore Gewessler und Judith Pühringer am Freitag

(Bild: APA/MAX SLOVENCIK)

Andere Verkehrslösung nötig
„Nichts spricht für diesen Tunnel. Alles spricht dafür, dass die Lobau bleibt. Für die Menschen, für frische Luft, für einen sorgsamen Umgang mit Steuergeld und für einen sorgsamen Umgang mit der Zukunft der Kinder dieser Stadt“, ergänzte Pühringer. Die Menschen vor Ort würden eine Verkehrslösung brauchen, sagte Gewessler. Stau mit noch mehr Autos zu bekämpfen, sei nie die Lösung gewesen.

Gewessler hatte im Dezember 2021 als Klimaschutzministerin für den vorläufigen Baustopp des Projekts gesorgt, das seit Jahrzehnten umstritten ist.