Einen Monat nach dem Messer-Terror in Kärnten hat die „Krone“ wieder mit jenem syrischen Essenslieferanten gesprochen, der seinen Landsmann und IS-Attentäter mit dem Auto anfuhr und damit noch mehr Opfer verhinderte. Für seine Zivilcourage zeigte sich auch Arbeitgeber Foodora beim Helden von Villach erkenntlich.
Der 15. Februar – jener Tag, an dem der 42-jährige A. zum Helden von Villach wurde und sich sein Leben schlagartig verändern sollte. Es ist auch jener Tag, an dem ein 14-jähriger Schüler vom grinsenden islamistischen Attentäter Ahmad G. brutal mit einem Messer aus dem Leben gerissen wurde.
Und der im Internet radikalisierte 23-jährige Syrer hätte noch mehrere Menschen töten wollen, wie er in den ersten Vernehmungen nach seiner Verhaftung angab. Dazu kam es nur deshalb nicht, weil der mutige Foodora-Lieferant blitzschnell und goldrichtig reagierte, den Messer-Mann mit seinem Auto anfuhr und damit Schlimmeres verhindern konnte.
Furcht vor Rache
Eine Heldentat, die große Dankbarkeit und Anerkennung auslöste, in radikalislamischen Kreisen aber auch zu viel Hass führte: „Ich fürchte mich vor Rache“, meinte A. kurz nach dem Attentat im großen „Krone“-Interview. Drohungen gegen den syrischen Essenslieferanten und seine Familie machten zeitweise sogar Polizeischutz notwendig.
Heute – mehr als einen Monat nach dem Terroranschlag in Kärnten – versucht A. wieder in sein normales Leben zurückzukehren: „Ich probiere, alles zu verarbeiten. Nach einer Auszeit beginne ich auch wieder zu arbeiten – ich will einen Neustart“, erzählt der Held von Villach.
10.000 Euro als Anerkennung von Foodora
„Im entscheidenden Moment hat A. großartige Zivilcourage gezeigt. Dafür muss das ganze Land dankbar sein“, lobt auch Foodora-Geschäftsführer Alexander Gaied: „Wir sind natürlich stolz, in unserer Flotte nicht nur Liefer-, sondern auch Alltagshelden zu haben – und dafür wollen wir uns auch finanziell erkenntlich zeigen!“ 10.000 Euro und eine Essens-Einladung erhielt der Held von Villach für seinen Einsatz von Foodora – vom Bundeskanzler hatte er zuvor bereits eine Goldmünze als Zeichen der Anerkennung überreicht bekommen.
Trotz der Strapazen bereut A. seine Tat keineswegs: „Ich habe sehr gerne geholfen. Jeder Mensch muss helfen, wenn es möglich ist. Wie viele Opfer es sonst gegeben hätte, weiß niemand. Wenn ich in so einem Moment nicht eingreife, warum bin ich dann ein Mensch?“
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