Die USA unter Präsident Donald Trump sind kein verlässlicher Partner mehr. In ganz Europa, speziell aber auch in Österreich, ist aus diesem Grund eine regelrechte Aufrüstungshysterie ausgebrochen. „Krone“-Kolumnist Robert Schneider kann mit dieser nicht viel anfangen.
Ahnen hätte er es können, als ihn Trump vor dem Weißen Haus schon herablassend begrüßte: „Er hat sich sogar fein gemacht“, sagte Mr. „Make Amerika Great Again“ und meinte damit Selenskyjs ewiges Tarnoutfit, das er seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs trägt. Drin vor dem offenen Kamin (er brannte übrigens nicht) wurde dem Gast aus der Ukraine dann heiß und kalt. Wie einen Schulbub kanzelte ihn Trump ab und meinte, dass Selenskyj aber schon gar keine Trümpfe in der Hand habe und gefälligst mal dankbar sein solle. Selenskyj murmelte: „Ich bin dankbar.“
Die Welt hielt den Atem an, besonders Europa, besonders Deutschland, aber ganz ungewöhnlich besonders Österreich. Sofort aufrüsten! Schließlich war man ja auch einmal eine Weltmacht.
„Österreich wird sich geplante EU-Instrumente zur Finanzierung von gesteigerten Rüstungsausgaben ansehen und dort, wo es für uns passt, auch in Anspruch nehmen“, meinte Bundeskanzler Christian Stocker beim EU-Gipfel am vergangenen Donnerstag in Brüssel. Auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts will er die Verteidigungsausgaben bis 2032 erhöhen. Ich schätze mal, dass bei diesem mickrigen Volumen der „Sky Shield“ gerade den 1. und 2. Wiener Gemeindebezirk abdecken wird. Mehr ist einfach nicht drin. Außerdem will die FPÖ das Prestige-Projekt von Ex-Kanzler Nehammer eh nicht realisieren. Waren das noch Zeiten, als Verteidigungsministerin Tanner die Gunst der Stunde nutzen konnte (dieser böse, böse Putin!) und groß einkaufen ging: Eine Milliarde Euro für zwölf Leonardo-M-346FA-Jets, zwei Milliarden für neue Radpanzer und andere Großbeschaffungen.
Aber jetzt ist Trump der Böse, Putin nur noch der Halbböse. Für mich ist daher sonnenklar: An die Waffen, Landsleute!
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