So funktioniert System

Digitales Dänemark: Hier geht alles per Mausklick

Oberösterreich
22.03.2025 15:00

In Dänemark finden die Bürger alle wichtigen Informationen in einer App – egal ob über ihre Gesundheit oder amtliche Mitteilungen. Angst, weil  personenbezogene Daten im Netz stehen, hat die Bevölkerung aber kaum. Auch bei der Patientenlenkung gibt’s einen eigenen Weg. Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) besuchte die Hauptstadt Kopenhagen.

Überfüllte Notfallambulanzen werden in Oberösterreich immer mehr zum Problem – in Dänemark hat man schon vor zehn Jahren ein System zur besseren Patientenlenkung umgesetzt: Wer im Raum Kopenhagen nach 16 Uhr oder am Wochenende Hilfe aus dem Krankenhaus braucht, kann dort nicht einfach hinfahren, sondern muss die Nummer 1813 anrufen. Am Telefon entscheidet dann ein Mitarbeiter, ob man ins Spital darf oder nicht. Unter der Woche vor 16 Uhr sind die Hausärzte die primäre Anlaufstelle – Fachärzte gibt’s nur wenige.

Wie das in der Praxis aussieht, erzählt ein Vorarlberger, der in Kopenhagen lebt: „Ich hab’ mir die Fingerkuppe abgeschnitten und extrem geblutet. Wir hätten die Rettung gerufen. Dort hat man gemeint, dass diese Verletzung nicht lebensbedrohlich sei und ich 1813 anrufen soll. Dort hab’ ich gefragt, ob ich ins Spital fahren darf.“ Bis die Bevölkerung dieses System akzeptierte, habe es gedauert. Mittlerweile habe es sich aber eingependelt.

Dänemark gilt vor allem im digitalen Bereich als Vorreiter. (Bild: Peter C.Mayr)
Dänemark gilt vor allem im digitalen Bereich als Vorreiter.
Auch in das Gesundheitswesen in Dänemark gab‘s bei der Delegationsreise spannende Einblicke. (Bild: Peter C.Mayr)
Auch in das Gesundheitswesen in Dänemark gab‘s bei der Delegationsreise spannende Einblicke.
Stelzer bei seinem Besuch im Niels Bohr Institute, wo es viele Infos zu Quanten gab. (Bild: Peter C.Mayr)
Stelzer bei seinem Besuch im Niels Bohr Institute, wo es viele Infos zu Quanten gab.

Alles digital zugänglich
Auch in Sachen Digitalisierung ist Dänemark Vorreiter – bei einer Delegationsreise machte sich LH Thomas Stelzer (ÖVP), der u. a. von JKU-Rektor Stefan Koch begleitet wurde, ein Bild davon. Für die Dänen sind alle öffentlichen Dienstleistungen digital zugänglich – vor allem im Gesundheitsbereich ist man da OÖ einiges voraus. Man kann etwa seine gesamte Krankengeschichte und Atteste samt Röntgenbildern in einer App ansehen.

Jeder Däne hat eine Identifikationsnummer und ein E-Mail-Postfach, über das man alle amtlichen Infos bekommt. Angst, weil alle personenbezogenen Daten im Netz stehen, hat die Bevölkerung aber kaum, denn schon 1995 gab’s die erste Digitalisierungsstrategie. Für die Dänen ist das digitale Leben mittlerweile „normal“. Stelzer dazu: „Wir haben da sicher noch Luft nach oben. Ich sehe aber den Zwang, in Oberösterreich alles zu 100 Prozent zu digitalisieren, nicht. Es gibt bei uns auch das Recht auf ein analoges Leben.“

Fokus des Besuchs in Dänemark lag auf Quanten
Besonders die Quantentechnologie stand bei der Reise im Fokus: „Wenn wir in Zukunft Vorsprung haben wollen, müssen wir in diesem Bereich vorne mitmischen“, betont Stelzer. Bei Besuchen wie etwa im Niels Bohr Institute wurde deutlich, was die Quantentechnologie alles schaffen kann – etwa im Umweltschutz, bei der sicheren Kommunikation oder im Gesundheitssystem.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt