Wie berichtet hat Donald Trump am Freitag angekündigt, dass die USA bei Boeing ein neues Kampfflugzeug der sechsten Generation in Auftrag geben werden. Besonders aufhorchen ließ der Präsident aber mit einer knallharten Botschaft an seine Verbündeten ...
Denn Trump betonte bei der Präsentation der F-47 („der tödlichste Kampfjet aller Zeiten“), dass die verbündeten Staaten der USA zwar auch diese Maschine würden kaufen können – aber nur in einer „abgespeckten Version mit voraussichtlich zehn Prozent weniger Leistung“.
„Durchaus sinnvoll“
Das sei durchaus sinnvoll, denn eines Tages könnten sie nicht mehr unsere Verbündeten sein, begründete Trump die Absicht, leistungsgeminderte Jets zu verkaufen (siehe Tweet unten). Ob diese Politik auch für andere Rüstungslieferungen der USA gilt, verriet Trump nicht.
Schon „heimlich in der Luft“
Aktuell sind die F-22 und F-35 die modernsten einsatzfähigen Kampfjets der USA, sie gehören zur fünften Generation. Der F-22 wird nicht mehr produziert, ist aber noch im Dienst der Luftwaffe. Der neue Kampfjet solle den Namen F-47 tragen. Trump ist der 45. und 47. Präsident der USA.
Der F-47-Kampfjet werde „das fortschrittlichste, fähigste und tödlichste Flugzeug aller Zeiten sein“, sagte Trump. Ein Prototyp des Flugzeugs sei seit fast fünf Jahren „heimlich in der Luft“. In den kommenden Jahren solle eine Flotte gebaut werden, sagte Trump.
Erwägt Trump US-Rückzug aus der NATO?
Doch was bewegte Trump zu dieser Aussage über seine Verbündeten? Nun, dass es zwischen seiner Regierung und Europa bzw. den dortigen NATO-Staaten kriselt, ist mittlerweile kein offenes Geheimnis mehr. Auslöser ist, dass die US-Regierung offenbar eine Umstrukturierung der NATO plant. Von den Plänen des Pentagons sollen das US-Kampfkommando und die Hauptquartiere betroffen sein, wie das US-Medium NBC News berichtete.
Das US-Verteidigungsministerium soll zudem auch mit dem Gedanken spielen, die von den USA gehaltene Position des Oberbefehlshabers der NATO-Truppen für Europa aufzugeben. Der Grund für diese Änderungen sollen Sparmaßnahmen sein.
Dass die Sparpläne auch die NATO treffen, hat eine deutliche Symbolkraft für die anderen Mitgliedsstaaten. „Wenn die Vereinigten Staaten ihre Rolle als Oberbefehlshaber der NATO aufgeben würden, würde dies in Europa als deutliches Signal für den Austritt aus dem Bündnis angesehen werden“, schrieb der pensionierte Admiral James Stavridis, der von 2009 bis 2013 als SACEUR und Leiter des Europakommandos diente, laut NBC News.
EU-Strategiepapier zur Zukunft der europäischen Verteidigung
Fakt ist: Nicht nur durch Trumps jüngste Botschaft wird sich Europa militärisch und verteidigungspolitisch wohl neu aufstellen müssen. Am Freitag hatte die EU-Kommission ein eilig vorbereitetes Strategiepapier zur Zukunft der europäischen Verteidigung – ohne Trump – präsentiert. In dem sogenannten Weißbuch wird beschrieben, wie die EU auf gegenwärtige Bedrohungen durch das Moskau-Regime oder durch andere globale Akteure reagieren würde. Der Abnabelungsprozess Europas von den USA unter Trump nimmt konkrete Formen an.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.