Serben siegen verdient

Mega-Patzer und Rot! ÖFB-Team bleibt zweitklassig

Fußball International
23.03.2025 19:41

Österreichs Fußball-Nationalteam hat die Rückkehr in die höchste Spielklasse der Nations League verpasst. Die ÖFB-Auswahl verlor am Sonntag in Belgrad gegen Serbien 0:2 und muss damit nach dem 1:1 am Donnerstag in Wien auch im Herbst 2026 in Liga B antreten.

Ein schwerer Patzer der Österreicher ermöglichte Nemanja Maksimovic das erste Tor (56.). Wenig später sah Gernot Trauner Rot (68.), ehe Dusan Vlahovic nachlegte (91.).

(Bild: AFP/AFP or licensors)

Damit ging die Generalprobe für die im Juni beginnende WM-Quali in die Hose. Teamchef Ralf Rangnick hatte im Vergleich zur Partie im Happel-Stadion aufgrund von Belastungssteuerung unter anderem David Alaba und Marko Arnautovic zunächst auf die Bank gesetzt, der von einer Gelbsperre zurückgekehrte Konrad Laimer fungierte als Kapitän. Auch bei den Serben gab es einige Änderungen in der Startformation – unter anderem begann Salzburg-Profi Aleksa Terzic.

(Bild: GEPA)

Trotzdem erinnerte das Match stark an jenes im Prater. Die Serben zogen sich im nicht einmal halb vollen Stadion Rajko Mitić zurück und überließen den Ball den Österreichern, die damit zumeist nichts anzufangen wussten. Laimer hatte in der sechsten Minute Pech, als er bei seinem Treffer hauchdünn im Abseits stand. Die nächste gute ÖFB-Gelegenheit ließ dann bis zur 23. Minute auf sich warten: Laimer eroberte im gegnerischen Strafraum den Ball und spielte für Romano Schmid auf, der am serbischen Goalie Predrag Rajkovic scheiterte.

ÖFB-Team zunächst klar feldüberlegen
Schmid zielte in der 38. Minute weit über das Tor, ansonsten gelang den Österreichern trotz klarer Feldüberlegenheit der letzte Pass viel zu selten – was aber auch daran lag, dass die Serben überraschend tief standen. Nur sporadisch suchten die Gastgeber den Weg nach vorne, so wie in der 16. Minute, als Vlahovic von knapp außerhalb des Sechzehners das Ziel verfehlte.

(Bild: AFP/AFP or licensors)

Zur Pause wurde nicht nur der Schiedsrichter gewechselt – der Spanier Jose Sanchez Martinez hatte sich verletzt, für ihn sprang der Vierte Offizielle Alejandro Muniz Ruiz ein. Bei Österreich kamen Marko Arnautovic und Marco Grüll für Muhammed Cham und Phillipp Mwene, was zur Folge hatte, dass Patrick Wimmer von Rechts- auf Linksverteidiger switchte und Laimer die Rolle als Rechtsverteidiger übernahm.

In der zweiten Hälfte schien sich an der Charakteristik zunächst nichts zu ändern. Die ÖFB-Elf blieb am Drücker, Wimmer prüfte Rajkovic mit einem zu zentral angetragenen Schuss (53.). Drei Minuten später aber folgte das erste Gegentor in Slapstick-Manier. Die Österreicher wollten bei einem Abstoß einen geordneten Spielaufbau betreiben. Goalie Alexander Schlager passte auf Nicolas Seiwald, dessen zu scharfe Rückgabe rutschte Schlager über den Rist und landete an der Stange. Maksimovic schaltete am schnellsten und staubte ab.

(Bild: AFP/AFP or licensors)

Serben nach Rot für Trauner stärker
Ab diesem Zeitpunkt nahmen die Österreicher notgedrungen noch mehr Risiko, doch gefährlicher waren die Serben – so auch in der 66. Minute, als Gernot Trauner an der Strafraumgrenze Stefan Mitrovic zu Fall brachte und dafür nach VAR-Konsultation wegen Torraubs die Rote Karte sah. Plötzlich war es um die Ordnung im ÖFB-Team geschehen, die Serben kamen dem nächsten Tor nahe. Andrija Zivkovic traf mit einem spektakulären Schuss die Stange (70.), Mitrovic scheiterte alleinstehend an Schlager (71.).

Drei Minuten danach wehrte der ÖFB-Goalie einen Lupfer von Lazar Samardzic an die Latte, Vlahovic war per Kopf zur Stelle. Das vermeintliche 2:0 wurde jedoch vom VAR wegen eines Abseits in der Entstehung aberkannt. So blieb die Chance der Österreicher am Leben – bis zur 91. Minute, als Vlahovic aus einem Konter mit seinem ersten Länderspieltor seit zwei Jahren für die Entscheidung sorgte.

(Bild: AFP/AFP or licensors)

Damit ist das ÖFB-Team in Auswärtsspielen gegen Serbien und dessen Vorgängerverband Jugoslawien weiterhin seit 1949 sieglos. Zudem blieb man erstmals seit dem 0:1 bei der EM im Juni 2024 gegen Frankreich ohne erzieltes Tor. In 27 der jüngsten 28 Länderspiele hatten die ÖFB-Kicker immer zumindest einen Treffer erzielt.

Serbien – Österreich Endstand 2:0 (0:0)
Belgrad, Stadion Rajko Mitic,

20.000 Zuschauer, SR Sanchez bzw. Muniz Ruiz (beide ESP)
Hinspiel 1:1 – Serbien mit Gesamtscore 3:1 im Herbst 2026 in der Liga A der Nations League, Österreich in der Liga B

Tore: 
1:0 (56.) N. Maksimovic
2:0 (91.) Vlahovic

Serbien: Rajkovic – Erakovic, Milenkovic, Pavlovic – A. Zivkovic (91. Mimovic), Gudelj (46. S. Mitrovic), N. Maksimovic, Terzic (46. Jovic) – Samardzic (83. A. Maksimovic), Lukic (83. Topic) – Vlahovic

Österreich: A. Schlager – Wimmer, Trauner, Lienhart, Mwene (46. Grüll) – Grillitsch (75. Alaba), Seiwald – Schmid, Laimer, Cham (46. Arnautovic) – Gregoritsch (75. Stöger)

Rote Karte: Trauner (68./Torraub)

Gelbe Karten: N. Maksimovic, S. Mitrovic bzw. A. Schlager, Wimmer

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