Aus Spital entlassen

Papst zeigt sich erstmals wieder seinen Schäfchen

Ausland
23.03.2025 13:01

Papst Franziskus wurde nach 37 Tagen kurz vor 13 Uhr aus dem Krankenhaus in Rom entlassen. Kurz vor Sonntagmittag hatten sich alle Augen auf die Gemelli-Klinik gerichtet. Tausende Menschen hatten sich vor dem Spital versammelt, um einen Blick auf den Pontifex, der sich kurz am Fenster zeigte, zu erhaschen. Franziskus sprach einen Segen und wurde eine Stunde später entlassen.

11.50 Uhr: Der Papst soll ein Zimmer im 10. Stock haben, zeigt sich aber aus einem Fenster im zweiten Stock, um den Menschen näher sein zu können. Um 12.03 Uhr – zur Zeit des üblichen Angelusgebetes – zeigt er sich endlich. Menschen jubeln, er streckt den Daumen nach oben, wirkt sehr angeschlagen.

Emotionaler Moment 
12.03 Uhr: 
Franziskus richtet schwer zu verstehende Grußworte an das Publikum. Probleme beim Atmen deuteten sich an. „Ich danke Ihnen allen! Und ich sehe diese Dame mit den gelben Blumen! Sie ist gut!“, sagt er (siehe Video unten).

12.04 Uhr: Dabei winkt er schwach, aber beständig seinen Anhängern. Wiederholt zeigt der Papst am Balkon den erhobenen Daumen, um zu signalisieren, dass es ihm gut geht. 3000 Menschen sollen vor Ort sein. Nach einer Minute wird er auf seinem Rollstuhl wieder ins Zimmer geführt.

Rückkehr in Vatikan kaum eine Stunde später
Kurz darauf kehrte er in den Vatikan zurück. Dort soll er sich unter ärztlicher Aufsicht erholen und sich noch länger einer pharmakologischen Therapie unterziehen. Zwei Monate Ruhe wurden ihm verordnet, Treffen mit Gruppen Verabredungen und Anstrengung jeder Art wurden ihm verboten.

In einem weißen Auto fuhr der Papst zunächst zur Basilika Santa Maria Maggiore, um dort vor dem Bild der Muttergottes für seine Genesung zu danken. Danach kehrte er in das Gästehaus Santa Marta im Vatikan zurück. (Bild: AFP/TIZIANA FABI)
In einem weißen Auto fuhr der Papst zunächst zur Basilika Santa Maria Maggiore, um dort vor dem Bild der Muttergottes für seine Genesung zu danken. Danach kehrte er in das Gästehaus Santa Marta im Vatikan zurück.
Um 12.03 Uhr zeigte sich der Papst endlich seinen Fans und Anhängern. Sein Auftritt dauerte eine Minute. (Bild: EPA/ETTORE FERRARI)
Um 12.03 Uhr zeigte sich der Papst endlich seinen Fans und Anhängern. Sein Auftritt dauerte eine Minute.
(Bild: Vatikan Media)

Papst wollte schon vor Tagen nach Hause
Der Papst sei über die bevorstehende Entlassung „sehr glücklich“ gewesen. „Er hatte uns schon seit drei oder vier Tagen gefragt, wann er nach Hause gehen kann“, berichteten die Ärzte. 

Mehr Ruhe, Gebete und Gesten
Papst will Kirche „anders“ leiten

Der 88-jährige Patient möchte sein Amt weiter ausüben. Fraglich ist nur, wie er die Weltkirche in einem Jubiläumsjahr und herausfordernden geopolitischen Zeiten in seinem angeschlagenen Gesundheitszustand führen will. Insidern zufolge ist ein Rücktritt aus Gesundheitsgründen auszuschließen. Kurienmitglieder geben sich zuversichtlich, dass Franziskus sein Amt weiter ausüben kann.

„Nach seiner Krankheit wird Franziskus eine andere Art finden, die Kirche zu regieren. Er wird vielleicht weniger in der Öffentlichkeit auftreten und weniger aktiv sein, aber er wird die wichtigsten Dinge, die ihm am Herzen liegen, weitermachen wollen“, betonte Kardinal Anders Arborelius, Erzbischof von Stockholm gegenüber der Tageszeitung „La Repubblica“ am Sonntag.

Im Gebt und zurückgezogener
„Jeder versteht, dass Franziskus nach einer solchen Krankheit nicht mehr reisen kann, er wird nicht mehr an so vielen Treffen teilnehmen können. Vielmehr wird er ein Papst im Gebet sein, er wird ein zurückgezogenes, ruhigeres Leben führen. Er wird weniger kommunikativ sein, aber er wird sich auf die wichtigsten Dinge konzentrieren: Seine Worte werden mehr Gewicht haben. Und wenn er nicht die Möglichkeit hat, über viele Dinge zu sprechen und viele Menschen zu treffen, werden Gesten mehr Gewicht haben.“ 

Ähnlich sieht die Lage Kardinal Leonardo Sandri, Vizedekan des Kardinalskollegiums. „Vielleicht wird Franziskus einige Zeit lang keine Menschen mehr empfangen können, oder er wird zumindest seine Audienzen reduzieren müssen. Aber er wird weiterhin die Kirche leiten“, erklärte Sandri gegenüber der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“.

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