Nordkoreas Staatschef Kim Jong-un soll die Einrichtung eines Forschungszentrums angeordnet haben, das dem Generalbüro für militärische Aufklärung (Reconnaissance General Bureau, RGB) unterstellt ist. Einem Bericht zufolge sollen dort auf Künstlicher Intelligenz basierende Hacking-Technologien entwickelt werden, um die „Informationskriegsführung im Ausland“ zu verbessern.
Wie die im südkoreanischen Seoul ansässige Zeitung „Daily NK“ unter Berufung auf eine anonyme Quelle berichtet, soll Kim Jong-un Ende Februar den Befehl zur Errichtung des sogenannten Forschungszentrums 227 erteilt haben. Kurz darauf, am 9. März, hätten die Arbeiten daran offiziell begonnen.
Dem Bericht nach soll sich das Zentrum in Mangyongdae, einem Vorort der Hauptstadt Pjöngjang, befinden und losgelöst von den bestehenden Einrichtungen des RGB operieren. Das neue Zentrum soll sich demnach weniger auf die Informationsbeschaffung als vielmehr auf die Entwicklung offensiver Hacking-Technologien und -Programme konzentrieren.
Über das Forschungszentrum 227 wollten die nordkoreanischen Behörden „offenbar die Cybersicherheitssysteme westlicher Länder neutralisieren und gleichzeitig die Hackerfähigkeiten stärken, die auf den Diebstahl von Informationen und Vermögenswerten sowie die Störung von Computernetzwerken abzielen“, berichtete „Daily NK“.
Netzwerk-Neutralisierung
Zu seinen Hauptaufgaben zählen demnach „die Erforschung von Techniken zur Neutralisierung von Sicherheitsnetzwerken, die Entwicklung KI-basierter Technologien zum Informationsdiebstahl, das Hacken von Finanzanlagen und die Einrichtung automatisierter Programme zur Informationssammlung und -analyse“.
Zunächst sollen 90 Computerexperten angeworben werden, die an„zentralen Universitäten, Doktorandenprogrammen oder universitären Forschungsinstituten ihren Abschluss in Programmentwicklung, Automatisierungssystemen oder Informationssicherheit gemacht haben“, hieß es weiter. Dabei handele es sich nach Angaben der Quelle„nicht um Cyberkrieger, die direkt Informationskriegseinsätze im Ausland durchführen, sondern um internes Forschungspersonal, das offensive Programme entwickelt“.
Dem Bericht nach planen die nordkoreanischen Behörden, das Forschungszentrum 227 „rund um die Uhr“ zu betreiben, um sofort auf Echtzeitinformationen von im Ausland stationierten RGB-Hackergruppen reagieren zu können.
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