Er schlief danach ein

Ehefrau erstochen: „Wollte, dass sie ruhig ist“

Oberösterreich
23.03.2025 22:48

Das Motiv für die Bluttat in Oberösterreich soll Eifersucht gewesen sein. Eine zweifache Mutter (44) wurde mit mehreren Stichen von ihrem Ehemann getötet. Der 35-Jährige ist zu der Tat geständig: „Mir gingen die Sicherungen durch.“ Im Rausch dürfte er die Tat jedenfalls nicht begangen haben, bei einem Alkotest hatte der Verdächtige null Promille. In dem 2300-Einwohner-Ort herrscht Fassungslosigkeit.

Die Gesichter verhärtet, die Türen verschlossen. Den Menschen in Neukirchen an der Enknach ist der Schock nach der grausamen Bluttat anzumerken. Einer aus ihrer Mitte steht im dringenden Verdacht, seine Frau umgebracht zu haben. Michael G. (35) soll in der Nacht auf Samstag Silvia (44) mit mehreren wuchtigen Messerstichen in den Oberkörper und den Rücken getötet haben. Danach wollte er sich selbst richten, mit einem anderen Messer – er scheiterte, schlief am Boden liegend ein.

Gefunden wurde die Leiche von der Tochter (20) der Frau, welche die Nacht woanders verbracht hatte, und um 10 Uhr ins Reihenhaus in Neukirchen an der Enknach zurückkehrte.

Seitdem ist die Gemeinde wie gelähmt 
Joachim Wimmer (64), einer der Nachbarn des Ehepaares, kann es auch einen Tag nach der furchtbaren Bluttat nicht fassen. „Sie sind so nette Menschen. Der Mann hat viel dafür getan, dass es in unsere Straße gemeinsame Aktivitäten gibt. Er hat zum Beispiel ein Straßenfest organisiert“, sagt er.

Ortschef Johann Prillhofer mit „Krone“-Redakteur Gerald Schwab (Bild: Horst Einöder/Flashpictures)
Ortschef Johann Prillhofer mit „Krone“-Redakteur Gerald Schwab

Das Ehepaar war im Ort bekannt und sehr beliebt
Auch Bürgermeister Johann Prillhofer steht bei dem Lokalaugenschein der „Krone“ der Schock ins Gesicht geschrieben: „Die beiden waren in der Gemeinde gut integriert, immer sehr freundlich und hilfsbereit.“

Und dann fällt ein Satz, der am Sonntagvormittag in Neukirchen sehr oft zu hören ist. „Man kann in die Menschen nicht hineinschauen.“

Eskalation nach Geburtstagsfeier
Unterdessen wird immer klarer, was in der blutigen Nacht in der Innviertler Gemeinde passiert war. „Die beiden waren auf einer privaten Geburtstagsfeier und dann noch in Braunau unterwegs“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, Franz Joseph Zimmer. Ein Bekannter habe die beiden dann gegen 4 Uhr früh zurück in ihren Heimatort gebracht.

Schon im Auto ging die Streiterei los
„Schon im Auto haben die beiden begonnen zu streiten“, so Zimmer. Es soll auch schon von Scheidung die Rede gewesen sein. Hintergrund war offenbar die rasende Eifersucht von Michael G. – er soll seine Frau beschuldigt haben, immer wieder mit einem anderen Mann geflirtet zu haben, sobald sie Alkohol getrunken hatte. Im Haus dürfte der Streit zwischen den beiden jedenfalls weitergegangen sein. 

„Mir sind die Nerven durchgegangen“, sagte der gebürtige Deutsche im Verhör, gab zu, gegen 4.30 Uhr mehrmals auf die zweifache Mama – seine Ehefrau Silvia – eingestochen zu haben: „Ich wollte, dass sie endlich ruhig ist.“

Obduktion soll am Dienstag erfolgen
Eine Obduktion, die für Dienstag anberaumt ist, soll klären, wie viele Stiche und welche tödlich waren. Der Verdächtige dürfte bei der Tat übrigens nicht stark alkoholisiert gewesen sein. Bei einem Alko-Vortest am Samstagvormittag hatte er null Promille.

Michael G. zeigte sich in den Vernehmungen zu der Tat voll geständig. Am Montag wird darüber entschieden, ob über ihn die U-Haft verhängt wird. Zurück bleiben die beiden Kinder von Silvia G. aus einer früheren Beziehung, sie hat neben der 20-jährigen Tochter auch einen Sohn (15), der in der Tatnacht bei einem Freund war.

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