Salzburgs Regierung muss in der aktuellen Finanzlage besser haushalten. Sportlandesrat Martin Zauner (FPÖ) hat Potenzial bei Landessportorganisation (LSO) erkannt. Doppelte Bürokratie soll eingedämmt werden. Gibt es in der LSO künftig nur noch einen Teilzeitmitarbeiter?
Satte 9,8 Millionen Euro fließen seitens des Landes in den Bereich Sport. Das sind um 700.000 Euro weniger als im Vorjahr. Trotz der Einsparungen muss aber weiter gestrichen werden. Nun wurde ein konkreter Plan laut, wie denn die Zahlen etwas gebessert werden sollen.
100.000 Euro will FPÖ-Landesrat Martin Zauner in der Landessportorganisation (LSO) einsparen. Zauner sagt: „Wir müssen sparen, aber das Ziel muss sein, dass wir nicht bei den Sportlern, bei den Vereinen oder den Sportstätten Förderungen reduzieren, sondern in der Verwaltung durch eine Aufgabenreform effizienter werden.“
Vom „Sprachrohr“ zum besseren Sekretariat
Am meisten Potenzial sieht Zauner eben in der LSO. Dort sind alle Salzburger Sportvereine Mitglieder. Die Aufgaben der LSO sind die „Wahrnehmung der Interessen sowie die Führung und Förderung sämtlicher Salzburger Sportvereine.“ Sie ist Schnittstelle zwischen Landesregierung und Vereinswesen. 56 Sportfachverbände sind in der LSO vertreten – gemeinsam mit den drei Dachverbänden ASKÖ, ASVÖ und Sportunion.
Das Ziel muss sein, dass wir nicht bei den Sportlern, bei den Vereinen oder den Sportstätten Förderungen reduzieren.
Martin Zauner, Sportlandesrat (FPÖ)
Bei der Sportorganisation können gerade kleinere Vereine eine Sporthalle mieten, Busse oder Fahnen ausleihen oder Sitzungen abhalten. Auch finanzielle Förderungen für Sportutensilien oder Zuschüsse bei Bautätigkeiten können beantragt werden.
1,2 Millionen Euro an Förderungen umschichten
Laut Homepage des Landes Salzburg heißt es: „Die LSO Salzburg ist die Interessensvertretung und das Sprachrohr des Salzburger Sports auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene“ und weiter: „Sie agiert als gemeinnütziges und überparteiliches Dach des Sports sowie als Serviceeinrichtung für ihre Mitglieder.“ Ihren Sitz hat die LSO im Haus des Sports im Walser Stadion. Die Stelle verfügt über ein Budget von 1,4 Millionen Euro pro Jahr, wobei laut Büro des Landesrates rund 1,2 Millionen an Förderungen für die Vereine ausgeschüttet werden.
Förderungen fließen nur mehr über Landesratsbüro
Und genau bei der Differenz von 200.000 Euro sieht Zauner Sparpotenzial. Denn: „Bei den Förderungen für die Vereine wollen wir nicht sparen.“ Das Förderbudget der LSO soll also dem Ressort des Landesrates zugeführt werden. Es heißt, dass der LSO jegliche Förderaufgaben entzogen werden und künftig nur noch vom Landessportbüro erledigt werden könnten.
Zauners Plan: Alle Sportförderungen sollen über sein Büro laufen. Die Gefahr einer Doppel- oder Überförderung sei damit gebannt. Und vor allem: Die LSO könne sich um Organisation und Interessensvertretung kümmern, brauche aber deutlich weniger Mitarbeiter und wohl auch keinen Geschäftsführer mehr. „Es reicht eine Teilzeitkraft im Assistenzbereich“, heißt es.
Aktuell ist nicht einmal der Geschäftsführer besetzt. Die Agenden werden vom Sportbüro abgewickelt. Ex-Geschäftsführer Michael Hadschieff war nur kurz im Amt – als Übergangslösung vor der Neuorganisation durch Landesrat Zauner.
Ist Salzburg nicht ein stolzes Sportland?
Da hat man mit der Ski-WM in Saalbach neue Standards gesetzt, was Mega-Events betrifft.
Salzburg hat zig Olympia- und Paralympicsmedaillen, Welt-, Europa-, Staats- und natürlich Landesmeister.
Und Salzburg hat 225.286 Mitgliedern in seinen Sportvereinen. Die Mitglieder sind es, die sich täglich in der Freizeit, am Wochenende, an Abenden aufopfern, damit dieses Sportland so stolz sein kann.
Niemand hat es bisher gewagt, die Organisation, die über all dem steht, was das Sportland Salzburg ausmacht, anzugreifen.
Bis jetzt!
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