Nach 125 Jahren steht Tschaikowskys letzte Oper ab Montag wieder auf dem Staatsopern-Spielplan. Die Sopranistin Sonya Yoncheva singt darin eine blinde Prinzessin, die durch Liebe und Operation geheilt wird.
Das Opernhaus am Ring übt sich derzeit im fröhlichen, kreativen Nachspielen: Nachdem der sensationellen „Norma“ mit Asmik Grigorian im Theater an der Wien nur sechs Tage später ebenfalls eine Neuproduktion nachgeschickt worden ist, kommt jetzt „Iolanta“ an die Reihe.
Der Einakter, noch kürzer als „Salome“, ist Tschaikowskys letzte Oper, die 1892 in Kombination mit dem „Nussknacker“ in Petersburg herauskam. In der Volksoper nahm das Lotte de Beer 2022 als Inspiration für ihre „Iolanta“-Regie, in der sie Ballett und Oper verschränkt. Erst im Jänner war die letzte von zehn Reprisen zu erleben.
Jetzt ist die Staatsoper stolz, die Rarität nach 125 Jahren Pause, jedoch ganz alleine, zu zeigen: 1900 brachte Gustav Mahler den Letztling Tschaikowskys zusammen mit dem Ballett „Sylvia“ zur Wiener Erstaufführung. Für die Regie hat man den derzeit in Österreich als heißes Regie-Eisen gehandelten Evgeny Titov aus Kasachstan geholt.
Er hat jüngst einen „Tannhäuser“ in Graz verantwortet und inszeniert Eötvös’ „Drei Schwestern“ im Sommer in Salzburg. Im Gespräch überrascht er mit famosem Deutsch und vielen interessanten Überlegungen. Seine wiederholte Frage, ob man überhaupt verstehe, was er meint, ist dabei womöglich gar nicht kokett gemeint.
Doch am Ende muss das Publikum seine Ideen kapieren. Höchste Gedankenflüge wird wohl auch Sonya Yoncheva als Iolanta mit ihrem Luxus-Sopran erden. Sie singt die Blinde und ist auf Instagram ganz vorfreudig, dass sie dabei in einen Jacuzzi steigen darf. Ihr Instagram-Hit sind aber „The bodyguards of my Dad!“, wie sie fröhlich postet – und im herzhaft dekolletierten Kostüm als beglückt (aus)sehende Iolanta offenbar in einer Probenpause mit zwei muskelbepackten Leibwächtern des Königs posiert.
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