Schwarze Mark. Die vierte große Wahl innerhalb eines Dreivierteljahres in der Steiermark – würden nach drei klaren Siegen der FPÖ bei der EU-Wahl, der Nationalratswahl und der Landtagswahl die blauen Bäume nun weiter in den Himmel wachsen? Erst recht, nachdem die FPÖ die Landtagswahlen Ende November ja mit fast 35 Prozent ganz klar gewonnen hat und Mario Kunasek danach mit ÖVP-Hilfe zum ersten blauen Landeshauptmann der Steiermark gewählt wurde? Tatsächlich setzte sich am Sonntag der blaue Erfolgslauf fort, die FPÖ gewann in den 284 steirischen Gemeinden (nur in Graz wurde nicht gewählt) 9,2 Prozentpunkte dazu, landete aber dennoch mit 17,4 Prozent landesweit nur auf dem dritten Platz. Absolute Bürgermeisterpartei bleibt die ÖVP: Sie verlor zwar 3,5 Prozentpunkte. Das ist aber ein geringerer Verlust als acht Wochen zuvor in Niederösterreich, wo die ÖVP knapp sechs Prozentpunkte verloren hatte. In der Steiermark landet die Volkspartei nun landesweit bei 43,7 Prozent. Möglicherweise kommt die ÖVP so nach der Wahl der Bürgermeister in den Gemeinderäten künftig sogar auf mehr als die bisher 199 Bürgermeister. Zu den Verlierern des Tages wurden die Sozialdemokraten: Hatte die SPÖ in Niederösterreich nur knapp mehr als einen Prozentpunkt eingebüßt, waren es in der Steiermark 4,1 Prozent. Einige Bürgermeister könnten verloren gehen. Und die Blauen dürften ihr Wahlziel, mehrere Bürgermeistersessel in steirischen Rathäusern zu erobern, wohl verfehlen. Die Grüne Mark, die sich zur Blauen Mark verfärbt hatte – in den Gemeinden doch noch eine Schwarze Mark.
Nicht fürchten. Die tiefen Sorgenfalten der schwarzen Ortskaiser in der Steiermark hatten sich bereits nach den niederösterreichischen Gemeinderatswahlen Ende Jänner ein wenig verflacht – weil dort die ÖVP in den Gemeinden zwar verloren hatte, aber der angepeilte und angekündigte blaue Sturm in den Kommunen doch ein eher laues Lüfterl blieb. Würde das in der mittlerweile von Mario Kunasek regierten Steiermark wesentlich anders ausfallen? Nein. Was können wir aus den gestrigen Ergebnissen lernen? Nur weil Kandidaten unter dem Logo FPÖ antreten, haben sie noch lange nicht gewonnen. Und Schwarze oder Rote müssen nicht von Haus aus verlieren. Abgestraft werden aber jene – egal ob schwarz, rot oder blau – die gegen die Menschen regieren. Wer jedoch ordentliche Politik macht, muss sich vor den Wählern nicht fürchten – ganz im Gegenteil.
Kommen Sie gut durch den Montag!
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