Nach dem verpassten Aufstieg in die höchste Klasse der Nations League haben die österreichischen Fußball-Teamspieler mit mangelndem Spielglück gehadert. Man sei in beiden Play-off-Partien gegen Serbien die bessere Mannschaft gewesen und vor allem an fehlender Effizienz gescheitert, lautete der Tenor nach dem 0:2 am Sonntag in Belgrad. Für die im Juni beginnende WM-Qualifikation ist der Optimismus ungebrochen groß.
„Wir sind alle zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir die Quali schaffen werden“, betonte Phillipp Mwene, und Marko Arnautovic ergänzte: „Wir haben ein großes Ziel, dass wir uns für die WM qualifizieren. Da gibt‘s jetzt kein Köpfe hängen lassen.“ Man müsse sich nach der Niederlage „keinen Kopf zerbrechen“, beteuerte der Rekordteamspieler. „Wir haben eine überragende Mannschaft, und auch was der Staff gemacht hat, ist außergewöhnlich.“
Das Out gegen die Auswahl aus der Heimat seines Vaters empfand Arnautovic als ungerecht. „Eigentlich müssen wir alle zwei Spiele gewinnen, aber manchmal ist der Fußball nicht dein Freund.“
Arnautovic macht Schlager keinen Vorwurf
Vorwürfe gegen Alexander Schlager, der einen nicht optimalen Rückpass von Nicolas Seiwald nicht bändigen konnte und dadurch das 0:1 verursachte, gab es vom Stürmer nicht. „Im Fußball macht man Fehler. Wir sind überhaupt nicht böse oder sauer, wir gewinnen und verlieren zusammen. Wir können vorne genauso sagen, dass wir die Tore nicht gemacht haben“, erklärte der 35-Jährige.
Schlager selbst zeigte sich zerknirscht, aber auch kämpferisch. „So etwas sollte in so einem Spiel nicht passieren, doch es ist passiert. Am Ende des Tages tut es mir leid, es ist bitter, dass wir verloren haben, aber das Leben geht weiter. Im Juni greifen wir wieder an“, versprach der Schlussmann von Red Bull Salzburg.
Ebenfalls nicht unwesentlich zur Niederlage beigetragen hat der Ausschluss von Gernot Trauner gut zehn Minuten nach dem 0:1. „Die Rote Karte war aus meiner Sicht überraschend, weil der Gegenspieler nicht allein vorm Tormann gestanden ist“, erzählte der Innenverteidiger. „Nichtsdestotrotz muss ich mich im Zweikampf cleverer verhalten.“
Trauner: Scheitern gegen Serbien „unglaublich“
Eigentlich hätte es gegen die Serben zum Sprung in Liga A reichen müssen, meinte Trauner. „Wenn man die zwei Spiele sieht, ist es unglaublich, dass wir nicht aufgestiegen sind.“ Man dürfe deshalb jedoch nicht alles infrage stellen. „Wenn man sieht, wie wir da aufgetreten sind, war das genau der Fußball, der uns auszeichnet. Vielleicht haben wir ein bisschen die letzte Konsequenz vermissen lassen, aber in Summe soll uns das nicht verunsichern“, sagte der Feyenoord-Profi.
Die ÖFB-Auswahl konnte die jüngsten Schnittpartien allesamt nicht für sich entscheiden – sei es im EM-Achtelfinale gegen die Türkei (1:2) oder in der Nations League gegen Slowenien (1:1) und nun gegen Serbien. Mwene sieht dennoch keinen Grund zur Beunruhigung. „Je wichtiger die Spiele sind, desto besser sind wir. Ich mache mir keine Sorgen. Der Weg an sich, den wir mit dem Trainer eingeschlagen haben, stimmt. Es geht in die richtige Richtung.“ Außerdem sagte der Außenverteidiger: „Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, kann uns mit ein paar Tagen Abstand ein halbwegs gutes Gefühl geben, wenn man emotionslos analysiert.“
Er habe sich angesichts des Spielverlaufs „ein bisschen machtlos“ gefühlt, berichtete Mwene. „Die Serben haben unsere Fehler ausgenützt. Die sind zwei Spiele lang hinten dringestanden und haben nur gewartet, weil sie gewusst haben, dass sie mit spielerischen Mitteln nicht durchkommen.“
Grillitsch sieht ÖFB-Team auf richtigem Weg
Florian Grillitsch wollte die Pleite nicht als Weckruf verstanden wissen. „Wir müssen im letzten Drittel effizienter und zwingender werden, dann geht es in die richtige Richtung. Wir müssten uns mehr Gedanken machen, wenn wir schlecht spielen würden. Der Weg stimmt. Wir werden im Juni wieder richtig Gas geben.“
Man sei über beide Partien gesehen das „ganz klar bessere Team“ gewesen, betonte Grillitsch. „Aber im Fußball ist es leider so, dass die bessere Mannschaft nicht immer gewinnt.“ Die Rückkehr in Liga A sei vor allem beim 1:1 im ersten Match am Donnerstag in Wien verspielt worden. „Wenn wir da mit einem Sieg rausgegangen wären, wäre es in Belgrad einfacher gewesen, weil die Serben dann nicht so defensiv hätten spielen können“, vermutete Grillitsch. Trotzdem fiel das Resümee des Mittelfeldmanns positiv aus. „Im Großen und Ganzen war mehr gut als schlecht.“
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