Bei einem Lawinenunglück in den Ötztaler Alpen sind heute Vormittag drei Einheimische mitgerissen bzw. verschüttet worden. Sie stürzten offenbar in eine Randspalte. Für zwei Personen kam jede Hilfe zu spät. Es handelte sich um eine von einem Bergführer geführte österreichische Gruppe.
Das Unglück ereignete sich kurz vor 10.30 Uhr in der Gurgler Gruppe im Bereich des Schalfkogels (3537 m) gegenüber vom (geschlossenen) Hochwildehaus (Bezirk Imst).
Die Schneemassen erfassten ersten Informationen zufolge zwei Tourengeher und riss beide mit. Wie sich später herausstellte, gab es auch einen dritten Verschütteten. Einer der drei Alpinisten (62) wurde nur teilverschüttet. Alle stürzten rund 50 Meter über felsdurchsetztes Gelände ab und kamen offenbar im Bereich einer Randspalte bzw. Geländemulde zu liegen. Es gab auch Meldungen, wonach sie in die Spalte gestürzt seien. „Eine Skispur führt dort hinein“, bestätigte ein Retter gegenüber der „Krone“. Dennoch ist es offenbar einem der Betroffenen gelungen, Alarm zu schlagen.
Sechs Alpinisten im Unglücksbereich
Insgesamt befand sich laut Leitstelle Tirol eine Gruppe mit sechs Alpinisten im Bereich des Schalfkogels.
Ein Rettungseinsatz wurde gestartet: Die Bergrettungen aus Obergurgl und Sölden, Suchhunde der Bergrettung, zwei Rettungshubschrauber und der Polizeihubschrauber Libelle Tirol standen im Einsatz.
Leichtverletzter geborgen
Für zwei Personen (58 und 60 Jahre) kam leider jede Hilfe zu spät. Sie haben das Unglück nicht überlebt. Der genaue Unfallhergang und die Identität steht noch nicht fest. Auch ist noch nicht bekannt, ob sie an den Folgen der Verschüttung oder durch den Sturz in die Randspalte ums Leben kamen. Dem Vernehmen nach ist der Bergführer nicht unter den Toten.
Eine weitere verschüttete Person (62) wurde geborgen und mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus geflogen.
Am Montag herrschte in den Ötztaler Alpen Lawinengefahrenstufe 2 – mäßige Lawinengefahr.
Wieder Unglück mit geführter Gruppe
Erinnerungen an das tragische Lawinenunglück von April 2024 im benachbarten Vent werden wach: Damals starben drei Holländer in einer von vier Bergführern geführten Skitourengruppe am Weg zur Martin-Busch-Hütte.
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