Showdown in Sun Valley

Gut gewinnt RTL, Kristallkugel geht an Brignone

Ski Alpin
25.03.2025 19:41

Zwei Tage nach ihrem Triumph im Super-G hat Lara Gut-Behrami auch den Riesenslalom in Sun Valley gewonnen. Die kleine Kristallkugel sicherte sich die Tageszweite Federica Brignone. Sara Hector wurde Dritte.

Ski-Weltmeisterin Federica Brignone hat die dritte Weltcup-Kristallkugel in diesem Winter gewonnen. Nach jenen für Gesamtweltcup und Abfahrt holte die Italienerin in Sun Valley am Dienstag zum zweiten Mal (nach 2020) auch den Glaspokal für den Riesentorlauf. Da ihre Konkurrentin Alice Robinson im ersten Durchgang ausschied, hätte ihr auch ein 13. Platz gereicht, die Italienerin ging jedoch aufs Ganze und wurde Zweite hinter Lara Gut-Behrami. Stephanie Brunner war Zehnte.

Der Endstand:

Brignone krönte somit ihre beste Saison mit ihrer insgesamt siebenten Kristallkugel. „Da steckt jede Menge Arbeit, mental, skitechnisch und körperlich, über die Jahre dahinter. Ich habe probiert, mich selbst immer mehr zu motivieren, und seit drei Jahren fahre ich wirklich mit einem guten Rhythmus und einem guten Gefühl“, erklärte die 34-Jährige. Im Rennen um den Tagessieg unterlag sie der Schweizerin Gut-Behrami um 0,14 Sekunden, Dritte wurde die Schwedin Sara Hector (+0,80 Sek.). „Ich habe nicht alles riskiert. Ich wollte, aber ich konnte nicht Vollgas geben wie in Åre zweiter Lauf. Aber es war gut“, sagte Brignone.

Federica Brignone (Bild: AP/John Locher)
Federica Brignone

Gut-Behrami, die sich am Sonntag die Kugel für den Super-G-Weltcup gesichert hatte, durfte sich mit ihrem 48. Weltcup-Sieg und dem 100. Podestplatz trösten. Vor ihr haben diesen Meilenstein nur die US-Amerikanerinnen Mikaela Shiffrin (156 Top-drei-Plätze) und Lindsey Vonn (138), die Österreicherinnen Annemarie Moser-Pröll (114) und Renate Götschl (110) sowie ihre Landsfrau Vreni Schneider (101) erreicht. „Es war ein Kampf, auch wegen der Unterlage mit drei verschiedenen Schneearten“, sagte sie. „Aber das habe ich mittlerweile gelernt.“

Für Brunner war der zehnte Platz das beste Saisonergebnis. Die Tirolerin, zur Halbzeit auf dem 17. Rang gelegen, steigerte sich in der Entscheidung mit selbst gemalter Startnummer und legte die zweitschnellste Zeit hin. Schneller war nur Brignone. Sie profitierte auch von den Ausfällen von hochkarätigen Konkurrentinnen wie Paula Moltzan, Camille Rast, Zrinka Ljutic oder Sofia Goggia. „Ich habe noch einmal probiert, im zweiten alles rauszuholen. Das ist mir teilweise gelungen, sicher ist auch wieder ein Fehler drin gewesen“, meinte Brunner. „Im ersten Durchgang war ich weit weg vom guten Skifahren. Das hat sich vom ersten Tor weg nicht gut angefühlt.“

Brunner einzige Österreicherin in Ergebnisliste
Brunner war die einzige Österreicherin im Klassement, da Katharina Liensberger im ersten Durchgang kurz vor dem Ziel ausschied und Julia Scheib krankheitsbedingt nicht antreten konnte. Ricarda Haaser verpasste das Weltcup-Finale wegen eines Kreuzbandrisses und anderen Verletzungen im Knie. In der kommenden Saison könnte es bei der Organisation der Trainingsgruppen und der Betreuer der ÖSV-Spezialistinnen im Riesentorlauf erneut zu Änderungen kommen. „Das besprechen wir intern, was man verbessern kann“, betonte ÖSV-Cheftrainer Roland Assinger im ORF-Interview. „Wir werden uns jetzt zusammensetzen und analysieren.“

Stephanie Brunner (Bild: AP/Robert F. Bukaty)
Stephanie Brunner

„Ein Häufchen Elend“
Scheib ist in der Basisdisziplin die ÖSV-Läuferin mit dem größten Potenzial und stand in diesem Winter in Sölden als Dritte auf dem Podest. In der Weltcup-Abschlusswertung belegte sie den neunten Platz. Ein Start in Sun Valley ging sich für die Steirerin gesundheitlich nicht aus. Scheib sei bereits kränklich angereist, in Amerika habe sich die Situation auch durch den Jetlag nicht gebessert, erklärte Assinger. „Wenn man sie anschaut, sieht man eher ein Häufchen Elend als eine Athletin“, ihr Verzicht sei die einzig richtige Entscheidung gewesen, fügte er hinzu.

Der letzte Frauen-Bewerb der Saison steht am Donnerstag mit dem Slalom auf dem Programm. Liensberger hat als Gesamtdritte noch eine kleine Chance, die Kristallkugel nach Österreich zu holen. Die Kroatin Ljutic liegt vor Weltmeisterin Camille Rast aus der Schweiz in Führung.

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