Drei Personen verletzt

Unfall-Lenker (18): „Es war kein Straßenrennen“

Salzburg
24.03.2025 14:29

Der Verdacht eines Straßenrennens bestand nach einem Verkehrsunfall, der sich am 15. Dezember 2023 in der Neutorstraße – im Herzen Salzburgs – ereignet hatte. Sowohl der wegen fahrlässiger Körperverletzung angeklagte Unfall-Lenker als auch der zweite Autofahrer beteuerten, dass das Ganze kein Rennen war. Beide wollen sich vor dem Unfall gar nicht gekannt haben.  

Frontal prallte ein silberner Mercedes an jenem Dezember-Abend kurz vor dem Altstadt-Tunnel in einen schwarzen Audi. Drei Personen, davon zwei unbeteiligte Männer im Audi, wurden bei dem Unfall verletzt. Der Mercedes-Fahrer, ein serbischer Fahranfänger (18), habe seine Sorgfalt missachtet und den Crash verursacht, warf ihm der Staatsanwalt grob fahrlässige Körperverletzung beim Prozess am Montag im Landesgericht Salzburg vor. Die Verantwortung für den Verkehrsunfall wolle sein Mandant übernehmen, unterstrich der Verteidiger, betonte aber auch: „Es war weder ein Straßenrennen, noch war es grob fahrlässig.“ 

Ohne Ortskenntnis beschleunigt
Ein Video aus dem Inneren eines überholten Obusses deutet zumindest auf verantwortungsloses Rasen hin: Dabei war zu sehen, wie zuerst ein Sportwagen rechts und Sekunden später der silberne Mercedes den Bus rasant überholte. Laut Gutachten hatte der 18-Jährige etwa 60 km/h am Tacho, als er nach dem Überholvorgang ins Schleudern geriet und gegen ein drittes völlig unbeteiligtes Auto prallte. „Nein, es war kein Straßenrennen, wer der Schnellste ist“, sagte der Angeklagte und ergänzte, dass er sich mit den dortigen Fahr- und Busspuren nicht auskannte. „Sie haben sich nicht ausgekannt, aber dennoch beschleunigt?“, wunderte sich der Staatsanwalt.

„Aus Angst vor Mama“ falsch ausgesagt
Das zweite Auto, das mutmaßlich an dem Rennen beteiligt gewesen sein soll, war da zum Zeitpunkt des Unfalls bereits im Tunnel verschwunden. Dessen Lenker, ein Einheimischer (20), war auch nicht wegen des Unfalls mitangeklagt, sondern wegen Falschaussage. Vor der Polizei hat er angegeben, dass sein Bruder gefahren sei. Der banale Grund für die Lüge: „Weil ich Angst vor der Mama hatte, dass sie mir den Führerschein wegnimmt.“ Auf Nachfrage betonte er auch: „Es sieht vielleicht so aus, aber nein, es war kein Rennen.“ Die Lenker hätten sich vor dem Unfall gar nicht gekannt, gaben sie beide an.

Beide erhielten letztlich Bewährungsstrafen: Zwei Monate wegen grob fahrlässiger Körperverletzung, fünf Monate wegen Falschaussage. Beide Urteile sind nicht rechtskräftig. 

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