Mit mehr als zehn Prozent Vorsprung geht der Götzner ÖVP-Bürgermeister am 30. März in die Stichwahl gegen seinen Herausforderer Christoph Länge von der „Bürger-Bewegung“.
Wer die Bürgermeisterwahlergebnisse der vergangenen Jahre betrachtet, wird feststellen, dass die Anzahl der Kandidaten gerade in den mittleren und größeren Gemeinden gestiegen ist. Nicht nur die Neos, sondern auch politisch Interessierte, die auf Gemeindeebene etwas bewirken wollen, mischen kräftig mit. Umso schwerer wird es für den amtierenden Gemeindechef, gleich im ersten Wahldurchgang die erforderlichen 50 Prozent zu erhalten.
Ein Blick auf die Ergebnisse der Bürgermeisterdirektwahlen in Götzis bestätigt die These: Mit satten 68,34 Prozent siegte Christian Loacker im Jahr 2015. Seine zwei Gegenkandidaten – Thomas Ender von den Grünen und Christoph Längle, damals noch bei der FPÖ – waren mit 18,62 bzw. 13,04 Prozent chancenlos. Wesentlich enger wurde es für Loacker fünf Jahre später. Insgesamt vier Gegenkandidaten traten vor fünf Jahren an. Die altbekannten Herausforderer Thomas Ender und Christoph Längle holten 17,24 bzw. 14,26 Prozent. Christian Vögel (SPÖ) und Bernd Frankenhauser (Neos) verbuchten 10,06 bzw. 7,52 Prozent der Stimmen für sich. Loacker sicherte sich die Mehrheit mit 50,92 Prozent und schrammte nur knapp an einer Stichwahl vorbei.
„Doppelte FPÖ“ bescherte wohl zweiten Wahlgang
Im September 2023 legte Christian Loacker sein Amt nach neun Jahren aus persönlichen Gründen zurück. Die Mitglieder der Gemeindevertretung wählten Manfred Böhmwalder, der sich seit 2010 politisch in seiner Heimatgemeinde engagiert, zum neuen Bürgermeister. Eineinhalb Jahre später musste sich der Amtsinhaber seiner ersten Wahl als Spitzenkandidat der Liste „Bürgermeister Manfred Böhmwalder – Volkspartei Götzis“ stellen und bekam es gleich mit fünf Gegenkandidaten zu tun.
Zwar konnten die Bürgermeisterkandidaten Reinhard Rüf (SPÖ) und Michael Mittelberger (Neos) mit 7,9 bzw. 4,1 Prozent nicht ganz an die Ergebnisse ihrer Vorgänger anknüpfen – und auch Thomas Ender musste mit 15,7 Prozent leichte Verluste hinnehmen – die „doppelte FPÖ“ allerdings machte Böhmwalder einen Strich durch die Rechnung: Der ehemalige FPÖ-Bundesrat Christoph Längle, holte 22,1 Prozent. Mit Andrea Buri-Mayer, hatte die FPÖ dieses Jahr wieder eine eigene Kandidatin ins Rennen geschickt, die bei der Bürgermeisterdirektwahl 7,1 Prozent der Stimmen für sich verbuchte.
Gute Ausgangsposition
Böhmwalder reichten seine 43,2 Prozent am Ende nicht, um die Wahl im ersten Durchgang zu gewinnen. Die Chancen, sich das Amt im zweiten Durchgang zu sichern, stehen aber recht gut. Denn auch wenn Längle nun unter dem Namen „Bürger-Bewegung Götzis“ antritt, dürfte die Mehrheit der grünen, roten und pinken Wähler eher zu Böhmwalder tendieren als zum ehemaligen Freiheitlichen. Was die Themen in der Gemeinde angeht – Längle kritisierte unlängst im „ORF“-Gespräch den umstrittenen Kiesdeal – wusste sich Böhmwalder bisher gut zu wehren. Beim Kiesdeal hätte die Gefahr bestanden, am Ende mit leeren Händen dazustehen, deshalb habe man sich so geeinigt, argumentierte der Schwarze.
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