Prozess in Feldkirch

Aus Frust auf Radarbox eingetreten

Richter Alexander Wehinger unterbreitet ein Angebot.

(Bild: Dorn Chantall)

Wegen schwerer Sachbeschädigung hätte sich am Montag ein 58-jähriger Frühpensionist am Landesgericht Feldkirch verantworten müssen. Doch der Angeklagte zog es vor, dem Prozess fernzubleiben. Eine Entscheidung des Gerichtes gab es trotzdem.

Warum der in Hard wohnhafte Deutsche es nicht für nötig befand, sich nach Feldkirch zu begeben oder sich für sein Fernbleiben zu entschuldigen, ist unklar. Fakt ist, dass der 58-Jährige am 26. November des vergangenen Jahres in der Bregenzer Schendlingerstraße derart auf ein mobiles Radargerät der Stadtpolizei eintrat, dass ein Schaden von 23.760 Euro entstand.

Bei der Polizei zeigte sich der Wüterich dann auch geständig und bezeichnete das Radargerät als „Sparbüchse der Polizei“. Das wiederum lässt den Schluss zu, dass der Frühpensionist wohl öfters schon zur Kasse gebeten wurde. Jetzt allerdings wird es für den Randalierer richtig teuer: Aufgrund der entgangenen Radareinnahmen vom Zeitraum Ende November vergangenen Jahres bis Anfang Februar, macht die Stadtpolizei nämlich auch noch 59.000 Euro geltend.

Weil der Angeklagte unbescholten ist, stimmt Staatsanwältin Konstanze Manhart dem Vorschlag von Richter Alexander Wehinger zu, dem Delinquenten das Angebot einer Diversion mit einer noch zu bestimmenden Geldbuße zu unterbreiten. Zudem muss der 58-Jährige dem Gericht innerhalb von sechs Monaten eine Vereinbarung mit der Stadtpolizei zur Schadenswiedergutmachung vorlegen.

Sollte der Angeklagte mit der diversionellen Erledigung einverstanden sein und die Zahlungen ans Gericht und an die Stadtpolizei leisten, wird das Verfahren eingestellt. Ansonsten wird die Sache erneut verhandelt und dem 58-Jährigen droht der erste Eintrag im Strafregister.