Trafikanten bangen

Wie sich Preiserhöhung bei Tabakerhitzern auswirkt

Wirtschaft
27.03.2025 05:40

Die Regierung schnalzt die Steuer für Tabak zum Erhitzen um 80 Prozent nach oben, das schlägt sich auch in den Preisen nieder. Die Trafikanten warnen, dass die Steuererhöhung nach hinten losgehen könnte.

Für Trafikanten-Obmann Wolfgang Streißnig schießt die Regierung mit dem Vorhaben über das Ziel hinaus. Streißnig, der selbst eine Kärntner Trafik in der Nähe der slowenischen Grenze betreibt, sagt gegenüber der „Krone“: „Schon jetzt ist der Anteil von aus dem Ausland importierter Waren mit 36 Prozent so hoch wie sonst nirgends. Das dürfte jetzt weiter steigen.“ Dem Fiskus entgehen dadurch jährlich 72 Millionen Euro an Steuern.

Denn eine Fahrt über die Grenze zahlt sich aufgrund der größeren Preisunterschiede immer mehr aus. Viele greifen auch daher lieber auf Produkte aus dem Ausland zurück, da in Österreich die Produktauswahl sehr gering ist, derzeit ist mit „Heets“ nur ein einziges Produkt am Markt. 

Mit April steigen die Preise in den Trafiken 
Ab April erhöht Hersteller Philip Morris die Preise um 50 Cent pro Packung. Wer noch günstiger kaufen will, sollte sich also beeilen. Hätte man die Steuererhöhung komplett weitergegeben, wär es sogar ein Preisanstieg um einen Euro gewesen.

Damit fällt auch der Vergleich zum Ausland künftig anders aus. Nur noch in Deutschland und der Schweiz sind die Produkte künftig teurer. In Slowenien und der Slowakei zahlt man mit 4,70 Euro um 1,50 Euro weniger für eine Packung desselben Produkts, in Ungarn immerhin einen Euro weniger. Auch in Tschechien ist es billiger. In Kroatien und Serbien muss man ebenfalls klar weniger bezahlen. Hier sind es 4,30 bzw. 3,20 Euro pro Packung.

(Bild: Krone KREATIV/stock.adobe.com)

Und in all diesen Ländern gibt es auch noch Produkte anderer Hersteller, die sogar noch günstiger sind. In der Slowakei fangen die günstigsten Produkte der Marke fiit und Delia schon bei 4 Euro pro Packung an.

Trafikanten entgehen Millionen
Die Trafikanten fürchten aufgrund der höheren Steuer um ihre Erträge. Gesamt dürften alleine aufgrund der massiven Steuererhöhung den Verkäufern von Tabak acht Millionen Euro vergehen, der Verlust durch den Verkauf über der Grenze ist da noch gar nicht eingerechnet. Ein Hemmnis beim Geschäft sind auch die langsamen Zulassungen, wodurch bei uns nur „veraltete“ Produkte am Markt sind, während im Ausland die Produktvielfalt größer ist.

Streißnig versteht die Maßnahme der Regierung auch aus Gesundheitssicht nicht. Denn der Gedanke hinter der niedrigeren Besteuerung war ja sehr wohl auch die risikoreduzierte Wirkung der Produkte. „Jetzt werden diese Produkte aber für viele Kunden nicht mehr so interessant sein. Denn wenn sie preislich keinen Vorteil haben, sinkt auch der Anreiz sie zu kaufen und umzusteigen“, meint Streißnig.

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