Forscher warnen:

Erderwärmung womöglich intensiver als gedacht

Wissenschaft
24.03.2025 17:50

Die Erderwärmung könnte laut einer aktuellen Studie aus Deutschland langfristig stärker ausfallen als bisher angenommen.

Das Ziel des Pariser Abkommens, die Erwärmung bei deutlich unter zwei Grad Celsius zu halten, sei nur in „Szenarien mit sehr niedrigen Emissionen und bei einer geringeren Klimasensitivität als derzeit in der besten Schätzung angenommen“ erreichbar, warnte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag.

Klimasensitivität

Darunter versteht man die Temperaturänderung der Erdoberfläche, wenn man den atmosphärischen CO₂-Gehalt in einem eigens dafür entwickelten mathematischen Modell verdoppelt. Sie gibt also an, wie empfindlich das Klimasystem auf Treibhausgase reagiert.

Zwei Hauptformen gilt es hierbei zu unterscheiden:

  • Gleichgewichts-Klimasensitivität – die langfristige Temperaturänderung, nachdem sich das Klimasystem vollständig angepasst hat (Schätzwerte: 2-5°C). Das kann Hunderte bis zu 1000 Jahre dauern.
  • Transiente Klimasensitivität – die Temperaturreaktion auf eine allmähliche CO₂-Verdopplung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z. B. 70 Jahre).

Selbst bei als „sicher“ geltenden Emissionsszenarien könnten Klima-Rückkopplungen, etwa das Auftauen von Permafrost, die Temperaturen über zwei Grad Celsius treiben. Die Forscher fordern daher eine schnellere Reduktion der Emissionen und aktive CO₂-Entfernung. Das Zeitfenster für das Pariser Klimaziel schließt sich ihrer Ansicht nach rasch, da das Erdsystem an Stabilität verliert, was die Erwärmung zusätzlich beschleunigen könnte. 

„Was wir heute tun, wird das Leben auf diesem Planeten für Jahrhunderte prägen“, wurde PIK-Direktor Johan Rockström, Mitautor der Studie auf der Seite des Instituts zitiert. „Das Zeitfenster, um die Erwärmung unter zwei Grad Celsius zu halten, schließt sich schnell. Wir sehen bereits, dass das Erdsystem an Stabilität verliert – das könnte Rückkopplungen auslösen, welche die Klimasensitivität erhöhen und damit zu beschleunigter Erwärmung und Abweichungen von bisherigen Prognosen führen“, so Rockström weiter.

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