Ex-Bayern-Talent Grant-Leon Ranos sorgt bei der armenischen Nationalmannschaft für einen Eklat. Der 21-Jährige wollte im Nations-League-Playoff gegen Georgien unbedingt in der Startelf stehen, stattdessen schickte ihn Armeniens Trainer John van’t Schip nach Hause. „In meiner Trainerkarriere habe ich so etwas noch nie erlebt“, sagte er.
Das hatte sich auch Armenien anders vorgestellt. Im Nations-League-Playoff gegen Georgien war man chancenlos und verlor mit 0:3 und 1:6. Im Hinspiel in Armenien saß Grant-Leon Ranos, derzeit von Borussia Mönchengladbach an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, 90 Minuten auf der Bank. Ein Umstand, mit dem sich der Offensivspieler offenbar nicht abfinden wollte. Im Rückspiel stand Ranos gar nicht mehr im Kader und wurde nach Hause geschickt.
Armenien-Trainer John van’t Schip klärte auf der Pressekonferenz vor der 1:6-Pleite auf: „Ich möchte die Situation in Bezug auf einen der Spieler der armenischen Nationalmannschaft klären. Grant Ranos hat sich in einem Gespräch mit mir selbst aus dem Team genommen, indem er einen Platz in der Startelf forderte. In meiner Trainerkarriere habe ich so etwas noch nie erlebt, dass ein Spieler damit droht, das Team zu verlassen, wenn ich ihn nicht für die Startelf nominiere“.
Und weiter: „So hat er nun die Mannschaft verlassen. Wenn du so etwas tust, bist du kein Teamplayer. Ein Spieler, der nur 18 Minuten in der 2. Bundesliga gespielt hat in den letzten Monaten, fordert einen Platz in der Startelf.“
Ranos spielte sich einst in der zweiten Mannschaft des FC Bayern ins Rampenlicht. Im März 2023 überzeugte er bei seinem Debüt in der Nationalmannschaft und galt danach sogar als Profi-Kandidat in München. Stattdessen entschied er sich im Sommer 2023 für einen Wechsel nach Gladbach, wo er bisher nur auf zwölf Kurzeinsätze kam. Bei Gladbach II waren es bisher ebenfalls zwölf Spiele (6 Tore, 6 Vorlagen).
Andere Wahrnehmung
Ranos selbst schildert den Vorfall mit seinem Trainer übrigens ganz anders. „Mit dem Glauben auf ein vertrauliches Gespräch habe ich mit dem Trainer gesprochen. Ich wollte mit ihm über meine Situation reden. Ich wollte ihn wissen lassen, dass ich mich bereit und gut fühle und motiviert bin zu spielen, um dem Team zu helfen“, so der 21-Jährige auf Instagram.
Der Trainer habe ihm dann aber mitgeteilt, dass er keine Pläne mehr mit ihm habe. „Dies hat mich natürlich sehr traurig gemacht. Da mir Einsatzminuten im Moment besonders wichtig sind, auf die ich keine Aussicht hatte, habe ich mich bereit erklärt, nach Kaiserslautern zurückzukehren, um mich auf das nächste Spiel vorzubereiten und wir haben uns zusammen darauf geeinigt.“
Fest steht: Mit weiteren Kader-Nominierungen ist für Ranos unter der Leitung von van‘t Schip wohl erst einmal nicht zu rechnen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.