Kurz vor Ukraine-Krieg

Raiffeisen Bank schickte Milliarden nach Russland

Wirtschaft
25.03.2025 19:04

In den letzten Wochen vor dem Überfall auf die Ukraine 2022  lieferte die Raiffeisen Bank International noch kolportierte neun Milliarden Euro in baren Scheinen an russische Banken. Laut dem Wiener Geldinstitut wurden die Banknoten-Handelsgeschäfte aber sofort eingestellt.

Die Raiffeisen Bank International (RBI) gerät wegen ihrer Geschäfte mit Russland somit neuerlich in Erklärungsnot. Laut der Rechercheplattform Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) und dem „Standard“ hat die RBI noch im Jänner und Februar 2022, also unmittelbar vor dem Überfall Moskaus auf die Ukraine, kolportierte neun Milliarden Euro an russische Banken geliefert. Und das in barem Geld in Form von Banknoten in Euro, US-Dollar sowie Schweizer Franken. Insgesamt 189 Transaktionen sollen in diesen wenigen Wochen über die russische Geldtransportfirma TBSS stattgefunden haben.

Insgesamt 189 Transaktionen sollen vor dem Überfall auf die Ukraine über die russische Geldtransportfirma TBSS stattgefunden haben. (Bild: Jurii - stock.adobe.com)
Insgesamt 189 Transaktionen sollen vor dem Überfall auf die Ukraine über die russische Geldtransportfirma TBSS stattgefunden haben.

„Geschäft, über das man möglichst nicht spricht“
Die RBI wehrt sich gegen den Vorwurf, dadurch indirekt Putins Krieg unterstützt zu haben. Man sei seit vielen Jahren groß im Banknotenhandel tätig. Das sei aus Sicherheitsgründen ein heikles Geschäft, über das man möglichst nicht spreche, heißt es. Faktum sei aber, dass man mit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 die Geldtransporte nach Russland sofort eingestellt habe. Die Ukraine hingegen werde trotz der schwierigen Sicherheitslage weiterhin mit Banknoten in Fremdwährung beliefert, um das Finanzsystem im Land zu unterstützen, so RBI-Sprecher Christof Danz.

Die kritisierten Milliarden seien außerdem nur an russische Geschäftsbanken gegangen und nicht an staatliche Stellen oder das Militär. Die angeforderte Bargeldmenge ist allerdings auffallend größer als üblich gewesen, bestätigt die RBI. Offenbar hat die sich bereits abzeichnende Krise dazu geführt, dass russische Banken sowie Privatpersonen vorsorglich große Rubel-Bestände in westliche Währungen umtauschten. Bekanntlich sind seit Kriegsbeginn Hunderttausende wohlhabendere Russen ins Ausland übersiedelt. Auch große Verschiebungen von Goldmünzen – vor allem in die arabischen Emirate – wurden ebenfalls festgestellt.

Die Geschäfte ihrer russischen Tochterbank mit Krediten und Spareinlagen hat die RBI zuletzt um rund ein Drittel weiter zurückgefahren und die Bank in Belarus verkauft.

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