Man stelle sich vor, es gibt eine Gratisimpfung gegen eine Krankheit – und kaum einer will sie (mehr) haben. In Österreich längst bittere Realität. Steirische Kinderärzte schlagen nun laut Alarm.
„Das muss man sich einmal vorstellen“, schnaubt Hans Jürgen Dornbusch, Kinder- und Jugendfacharzt in Graz, im Interview mit der „Krone“ ins Telefon. „In ganz Amerika gab es im Vorjahr 286 Masernfälle, und im kleinen Österreich waren es 542.“ Ein Vergleich, der tatsächlich irritiert.
Denn die Krankheit ist – wie wohl allgemein bekannt – hochansteckend. Zwar verläuft sie in der Regel harmlos, aber es kommt auch immer wieder zu schwerwiegenden Verläufen, die im schlechtesten Fall sogar tödlich enden. Babys, die noch nicht geimpft werden können, gelten als verletzlichste Risikogruppe.
Wo wir auch schon beim Thema wären. Während die Masernfälle seit geraumer Zeit in Europa rapide steigen, nimmt die Impfmoral zusehends ab, die Pandemie hat diesbezüglich noch einmal einen Turbo gezündet.
Ein Luxus, den immer weniger zu schätzen wissen
Dabei gibt es in Österreich, anders als in den meisten anderen Ländern dieser Erde, eine Gratisimpfung gegen das Virus. Patienten jeder Altersgruppe können sich das ganze Jahr über bei ihrem Hausarzt sowie in Gesundheitsämtern, die noch über einen Amtsarzt verfügen, immunisieren lassen. Die Impfung sei „sehr gut verträglich“, die Nutzen-Risiko-Abwägung „eindeutig“, betont in diesem Zusammenhang auch Reinhold Kerbl, Leiter der Leobner Kinderklinik. Als Pädiater mit 40 Jahren Berufserfahrung und Wissenschaftspreisträger muss er es wissen.
Nur verständlich, dass die wachsende Gruppe an „Impfberatern“ Kerbl und Co. die Zornesröte ins Gesicht treibt. „Wir beobachten seit geraumer Zeit etwa eine Dame in Graz, die nachweislich vom Impfen abrät“, erzählt er. „So etwas fällt für mich in die Kategorie ,Menschengefährder´.“ Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie gesund durch den Tag kommen!
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