Die Sportfunktionäre aus den Dachverbänden kritisieren die aktuellen Pläne des Landesrats, alle Sportagenden in seinem Büro zu halten. Dieser kontert, dass ohnehin er alleine das sagen hat. Es herrsche Misstrauen, lässt eine Funktionärin ausrichten.
Die Pläne von Landesrat Martin Zauner (FPÖ), die Landessportorganisation (LSO) zu entmachten, bringen weitere Details hervor. Wie berichtet will Zauner die LSO zusammenstutzen und alle Agenden im Sportressort eingliedern. Alle Sportentscheidungen sollen ihm obliegen.
Es gibt einen Beschluss, dass wir einen Koordinator einstellen. Wenn er den einen (Anm. Hadschieff) nicht haben will, dann muss er einen anderen einstellen.
Michaela Bartel, Sportunion
Bild: zVg
2024 wurde im Präsidium der LSO einstimmig ein neuer Mitarbeiter beschlossen. Ex-Eisschnellläufer Michael Hadschieff fing im Jänner 2025 an, um zwei Wochen später entlassen zu werden. Zauner: „Bei einer Entlassung in der Probezeit braucht es keine Begründung. Über Details einer Personalangelegenheit darf und werde ich keine Auskünfte geben.“ Aus sicherer Quelle weiß die „Krone“, dass keine Neubesetzung geplant ist.
Im Landessportbüro arbeiten zehn Mitarbeiter, darunter universitär ausgebildete Sportwissenschaftler und ehemalige Leistungssportler. Die Mitarbeiter sind täglich für die Vereine, Verbände und Institutionen tätig.
Martin Zauner, Sportlandesrat (FPÖ)
Bild: Tröster Andreas
Neuer Mitarbeiter wird nicht kommen
Michaela Bartel, Präsidentin der Sportunion und Präsidiumsmitglied sagt: „Es gibt einen Beschluss, dass wir einen Koordinator einstellen.“ Die LSO sei ein wichtiges Serviceorgan für alle Vereine, vor allem die nicht professionell organisierten. „Wenn er den einen (Anm. Hadschieff) nicht haben will, dann muss er einen anderen einstellen.“
Der Machtkampf ist aber weitgreifender. Carmen Kiefer, auch Präsidiumsmitglied, sagt: „Eine starke LSO ist wichtig. Ihre Aufgaben kann das Landessportbüro nicht abwickeln. Bei uns sitzen die sportlichen Experten.“ Sie plädiert für eine strikte Trennung zwischen LSO und Politik.
Das Misstrauen ist groß. Die Zusammenarbeit ist sehr belastet. Das einzig sinnvolle ist eine Trennung.
Carmen Kiefer, Präsidiumsmitglied
Förderwesen soll einzig Aufgabe des Landes bleiben
Zauner dazu: „Im Landessportbüro arbeiten zehn Mitarbeiter, darunter universitär ausgebildete Sportwissenschaftler und ehemalige Leistungssportler. Die Mitarbeiter sind täglich für die Vereine, Verbände und Institutionen tätig.“ Es sei jetzt schon so, dass alle Förderungen über seinen Tisch laufen würden. Die Landessportorganisation solle weiterhin bestehen bleiben und die Protagonisten weiterhin beratend eingebunden werden. Die Fördervergabe von Steuergeldern liege aber in der Letztverantwortung beim Land.
Kiefer zu den Plänen: „Das Misstrauen ist groß. Die Zusammenarbeit ist sehr belastet. Das einzig sinnvolle ist eine Trennung.“
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