Der Fall der oberösterreichischen Ärztin Lisa-Maria Kellermayr, die sich 2022 das Leben nahm, sorgte für Entsetzen. Hassposter und Drohnachrichten hätten sie zu der Verzweiflungstat getrieben. Nun wird einem Deutschen (61) der Prozess gemacht. Die „Krone“ hat nachgefragt, was ihm, aber auch den restlichen Postern droht.
Corona und die Diskussion um die Impfung spalteten die Gesellschaft und sorgten für bedenkliche Entwicklungen. Der Fall Lisa-Maria Kellermayr steht exemplarisch dafür. Die Allgemeinmedizinerin trat in den Jahren 2021 und 2022 in den sozialen Medien als Befürworterin der Impfung auf. Die Folge waren Beschimpfungen und Mails mit Morddrohungen. Am 29. Juli 2022 hielt die Ärztin den Druck nicht mehr aus, sie nahm sich in ihrer Ordination in Seewalchen am Attersee das Leben.
Zehn Jahre Haftandrohung
Nun, fast drei Jahre später, muss sich seit Mittwoch ein 61-jähriger Deutscher in Wels vor Gericht verantworten. Er hatte Kellermayr per E-Mail und Twitter massiv bedroht. Das soll laut Gutachten ursächlich für den Suizid der Ärztin gewesen sein. Anwalt Sascha Flatz gegenüber der Krone: „Dadurch beträgt die Strafdrohung bis zu zehn Jahre Haft.“
Aber der nun Angeklagte sei lange nicht der Einzige gewesen, der Hassnachrichten und Drohungen an Kellermayr geschrieben habe. Bei Hass im Netz steht die Justiz aber noch vor einem Problem, weiß Flatz. „Oft können die Täter nicht gefunden werden, weil sie beispielsweise die Nachrichten aus dem Ausland senden und das Land nicht bekannt gibt, wer die Täter sind.“ Doch auch Social-Media-Plattformen leisten ihren negativen Beitrag ...
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