Millionenbetrug

Apotheker-Paar verramschte Covid-Pillen nach China

Das Medikament Paxlovid wurde bei älteren Menschen mit schweren Covid-Verläufen angewandt (Symbolbild).

(Bild: APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/JOE RAEDLE)

Schwere Betrugsvorwürfe gegen ein Innsbrucker Apotheker-Ehepaar! Der Gatte der Pharmazeutin soll im Winter 2022/2023 als Assistent Paxlovid ohne Verschreibung aus dem Bundeskontingent bestellt und Teile davon indirekt nach China verkauft haben. Der Mann bekannte sich vor Gericht teilweise schuldig, seine Frau wies jede Schuld von sich.

Vor gut zwei Jahren wurde das Medikament Paxlovid bei älteren Menschen mit schweren Covid-Verläufen angewandt. Doch schon bald war das bundesweite Kontingent unerklärlicherweise vergriffen. Die Suche nach den verschollenen Pillen führte unter anderem zu einer Innsbrucker Apotheke.

2500 Packungen um 1,8 Millionen Euro bestellt
Rasch stellte sich heraus, dass der damals als Assistent angestellte Ehemann (56) der Pharmazeutin 2500 Packungen im Wert von mehr als 1,8 Millionen Euro kostenfrei bestellt und Teile davon nach China verramscht hatte. Knapp 40.000 Euro soll der Tiroler in die eigene Tasche gesteckt haben. „Ich dachte, ich bestehle meine Frau und die Apotheke, aber doch niemals die Republik um Millionenbeträge“, meinte der Angeklagte nun in Innsbruck vor Gericht. Laut seines Verteidigers war der Mann damals spielsüchtig und hat das Geld verspielt.

Apothekerin stritt Vorwürfe vehement ab
Die wegen Beitragstäterschaft mitangeklagte und um die Apotheke zitternde Gattin (59) will von nichts gewusst haben. Als der Pharma-Großhändler per Telefon die großen Bestellmengen hinterfragte, habe sie fast der Schlag getroffen.

An unbedingter Haft vorbeigeschrammt
Der Schöffensenat glaubte der Frau nicht und verurteilte sie, gleich wie ihren Gatten, zu 18 Monaten bedingter Haft. Die Apothekerin muss zudem 10.800 Euro Geldstrafe zahlen, ihr Mann 1440 Euro. Nicht rechtskräftig.