Die elektronische Identität ID Austria sorgt erneut für Unmut. Viele Nutzer erhielten per E-Mail die Aufforderung, ihre Registrierung zu verlängern – doch aus Angst vor Betrug ignorierten einige die Nachricht. Die Folge: Gesperrte Konten und erneute Amtswege.
So kam es etwa in Salzburg und Umgebung zuletzt zu zahlreichen Beschwerden über das System. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, mussten viele Bürger wieder aufs Amt, weil ihre ID Austria gesperrt wurde. Grund dafür war eine Aufforderung zur Verlängerung der Registrierung per E-Mail.
Nutzer mit unerwarteten Konsequenzen konfrontiert
Doch in Zeiten von häufigen Betrugsversuchen per SMS oder Mail waren viele Nutzer offenbar misstrauisch und ignorierten die Nachricht – mit unerwarteten Konsequenzen.
Laut Franz Schefbaumer, Leiter des städtischen Einwohner- und Meldeamtes, beobachtet man bereits seit Monaten eine steigende Anzahl an Neuregistrierungen, wohl ein Indiz für eine Häufung an Problemen: „Wir bemerken schon seit Monaten, dass noch mehr Registrierungen vorgenommen werden als letztes Jahr“, sagte er gegenüber dem ORF.
Kritik an komplizierter Handhabung
Nicht nur die jüngsten Sperren sorgen für Frust, sondern auch die allgemeine Bedienung des Systems. Schefbaumer kritisiert, dass die Freischaltung der ID Austria umständlich sei: „Die Registrierung ist einfach. Aber zur Freischaltung braucht der Bürger zwei Smartphones oder einen Laptop“. Das sei für viele eine Hürde.
Auch die Benutzerfreundlichkeit lässt zu wünschen übrig. Kritiker melden schon länger, beschreiben das System schon länger als „wenig benutzerfreundlich und bürokratisch“. Das bestätigt sich auch in den Nutzerbewertungen der ID-Austria-App: Bei über 8000 Bewertungen erhielt sie im App-Store nur 1,6 von 5 Sternen.
Zukunft: Eine neue „Super-App“
Trotz der vielen Beschwerden wächst die Zahl der Registrierungen rasant. Allein in Salzburg haben sich im vergangenen Jahr rund 12.000 Menschen für die ID Austria angemeldet – eine Vervierfachung im Vergleich zu 2023.
Doch die ID Austria könnte bald schon Geschichte sein. Eine neue, EU-weite App soll spätestens 2026 eingeführt werden. Sie soll zahlreiche Funktionen bündeln und eine einheitliche digitale Identität für ganz Europa ermöglichen.
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