Katharina Liensberger musste sich im Kampf um die Slalom-Kristallkugel der Kroatin Zrinka Ljutic geschlagen geben. Der 21-Jährigen reichte ein zehnter Platz in Sun Valley. Mikaela Shiffrin hat sich unterdessen den Sieg im letzten Weltcup-Rennen der Saison gesichert. Die US-Amerikanerin setzte sich klar vor Lena Dürr aus Deutschland und der Slowenin Andreja Slokar durch.
Österreichs Ski-Team schließt die Saison zum vierten Mal in sechs Jahren ohne Weltcup-Kristallkugel ab. Für Katharina Liensberger war Platz fünf beim Slalom-Finale in Sun Valley zu wenig, um den kroatischen Shootingstar Zrinka Ljutic am Donnerstag noch abzufangen. Superstar Mikaela Shiffrin fuhr vor der Deutschen Lena Dürr (+1,13 Sek.) und der Slowenin Andreja Slokar (+1,14) einen souveränen 101. Weltcup-Sieg ein.
Hier der Endstand:
Ljutic rettete mit Platz zehn 32 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierte Liensberger über die Ziellinie. Den Ausschlag gaben freilich große Punkte: Während die 21-jährige Kroatin dreimal gewann, ist Liensberger weiter seit 2022 sieglos. Konstant war die Saison der Vorarlbergerin allemal. In zehn Rennen schied sie nie aus und war nie schlechter als Neunte. Am Podest stand sie zweimal als Zweite und einmal als Dritte. Bei der WM gewann sie Slalom-Bronze.
Ljutic erleichtert, Liensberger gratuliert
„Ich habe es probiert heute. Es war einfach ein großer Druck da“, sagte Liensberger. „Es ist mir nicht ganz aufgegangen. Nichtsdestotrotz war es über die ganze Saison gesehen eine gute, konstante Leistung, mit einem guten Battle zum Schluss. Gratulation an Zrinka, Mika und alle, die noch einmal zeigen konnten, was sie drauf haben. Ich werde an mir weiterarbeiten.“
Ljutic atmete auf: „Ich war so nervös.“ Die Junioren-Weltmeisterin von 2022 folgte früher als erwartet ihrer Landsfrau Janica Kostelic nach, die den Slalom-Weltcup dreimal gewonnen hat. „Wir haben so viele Skifans in Kroatien. Ich glaube, viele Menschen können heute glücklich sein“, sagte Ljutic, die ihre ersten Schwünge einst in der Innerkrems gemacht hatte. Die Pongauer Skifirma Atomic hat Ljutic gerade rechtzeitig vor Saisonbeginn unter Vertrag genommen. „Es war natürlich die Idee, die Zrinka zur Mika dazu als ‘Kronprinzessin‘ aufzubauen. Dass sie das in so kurzer Zeit schon erfüllt, ist unfassbar“, sagte unlängst Atomic-Rennchef Christian Höflehner.
Die Slalom-Königin drückte dem Finale vor Heimpublikum indes ihren Stempel auf. Nur ein Quartett konnte den Rückstand bei unter zwei Sekunden halten. „Es war eine Achterbahnfahrt, aber ich habe ein paar meiner besten Schwünge heute zeigen können“, befand Shiffrin an einem für sie „spektakulären Tag“. Obwohl die US-Amerikanerin wegen einer Verletzung vier Rennen verpasste, schloss sie die Slalomsaison als Vierte mit nur 55 Punkten weniger als Ljutic ab.
Åre-Siegerin Truppe früh out
Liensberger war mit 51 Punkten Rückstand auf Ljutic und zehn auf die Schweizerin Camille Rast ins letzte Rennen gegangen. Zur Halbzeit war die mit Hüftproblemen fahrende Rast (14.) virtuell bereits überholt und auch Ljutic (12.) kam Liensberger als Vierte näher. Dabei sei die Fahrt nicht ideal gewesen, sagte die Vorarlbergerin. Während Ljutic das Set-up ändern wollte, kündigte Liensberger für den Finaldurchgang „volle Attacke“ an. Der große Wurf gelang dann beiden nicht. Liensberger aber hätte mit Ljutics Vorgabe zumindest Zweite werden müssen, um wie 2021 – dem Jahr ihres Weltmeistertitels – den kleinen Kristallpokal erneut einzuheimsen.
Ein ÖSV-Trio hatte sich für das Finale qualifiziert. Katharina Huber musste sich mit Platz zwölf zufriedengeben, Åre-Siegerin Katharina Truppe fädelte ein. „Das passiert im Slalom schnell, aber es tut schon weh. Ich hätte gern einen schönen Abschluss gehabt, so nehme ich einfach den Sieg von Åre mit“, sagte Truppe. Die 29-jährige Kärntnerin konnte nach ihrem ersten Weltcupsieg und WM-Bronze in der Teamkombi immerhin ein versöhnliches Fazit ziehen. „Es war ein Auf und Ab diese Saison, aber am Schluss schon sehr viel bergauf.“ Huber meinte: „Ich war in der Vorbereitung sicher schneller, es hat dann einfach ein bisschen der Speed gefehlt.“
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