Ärger um Gästekarten
Keine Tarif-Vergünstigungen: Tiroler diskriminiert
Bereits im Sommer 2024 hatte AK Präsident Erwin Zangerl davor gewarnt, die Einheimischen-Tarife ohne Ersatzlösung abzuschaffen, und die Diskriminierung von Tiroler:innen durch die sogenannten „Gästekarten“ ins Spiel gebracht. Sollte es bis Ende des Jahres keine Lösung geben, fordert Zangerl von der Landesregierung einen Gesetzesvorschlag, um die Diskriminierung von Einheimischen gegenüber Gästen zu unterbinden.
Denn während Gäste etwa durch einheimische Steuern finanzierte Infrastruktur wie Badeanlagen teils kostenlos nutzen können oder große Vorteile bei vergünstigten Skikarten haben, bleibt all das Einheimischen verwehrt. Vor allem Gäste aus Bayern profitieren derzeit von speziellen Kombi-Angeboten.
Luxuriös auf die Piste
München-Tirol-retour im Luxusreisebus inkl. Frühstück und Service an Bord plus Tagesskipass um knapp 70 Euro – derartige Angebote von Tiroler Skigebieten erhitzen die Gemüter vieler Einheimischer, die sich bei Tagesskipass-Preisen von bis zu 80 Euro das Skifahren in Tirol kaum noch leisten können. Hinzukommt, dass es in Tirol viele von den Tourismusverbänden getragene „Gästekarten“-Modelle gibt, wonach Touristen, die in Beherbergungsbetrieben einer Region übernachten, mit ihrer Gästekarte die touristische, aber auch die öffentliche Verkehrsinfrastruktur zu geringeren Preisen nutzen können als Einheimische – mitunter sogar kostenlos.
„Damit werden Tiroler:innen klar benachteiligt, und wenn schon die Einheimischen-Tarife als diskriminierend gelten, dann stellt auch die Gästekarte eine Diskriminierung dar“, stellt AK Präsident Zangerl klar. „Gibt es hier bis Ende 2025 keine Lösung, werden wir dies“, so Zangerl.
Landesregierung gefordert
Die Beseitigung von Diskriminierungen österreichischer Staatsbürger:innen ist Angelegenheit des zuständigen nationalen Gesetzgebers. Da Angelegenheiten des Tourismus in die Gesetzgebungs- und Vollziehungskompetenz der Länder fallen, liegt der Ball beim Land Tirol.
