Schmerz, Gewalt – und Autos. Der Künstler FLATZ, der Österreich bereits auf der documenta in Kassel vertreten hat, ist bekannt für exzessive Performances. Das OK Linz zeigt ab 10. Mai eine Personale. Drei Autos, die besonders präpariert sind, hievte man bereits heute 25 Meter hoch.
Als Künstler nennt sich der Vorarlberger nur FLATZ. Der 72-Jährige hat Österreich bereits auf der documenta in Kassel vertreten und ist bekannt für extreme Performances, in denen er vor Selbstverletzung nicht zurückschreckt.
Und er hat ein Faible für Autos. Er sieht sie als Erweiterung des Körpers. Drei seiner, mit Kunst bearbeiteten Autos, reisten heute nach Linz an, parkten kurz am OK Platz, bevor sie mit einem Kran 25 Meter in die Höhe gehoben wurden. Jetzt „parken“ sie am voestalpine Open Space, wie der Outdoor-Bereich des OKs in luftigen Höhen heißt.
„Luzifer“ wird leuchten
Statt einer Nummerntafel steht „FLATZ“ am Kennzeichen des Jeeps. Der ist schwarz und ganz schlimm verbeult. Er trägt den Namen „Dirty Harry“. Das zweite Auto ist ein amerikanischer Chevrolet Camaro und das dritte ist ein völlig durchlöcherter BMW namens „Luzi“. Auf Apokalypse getrimmt, wird der Schlitten sogar leuchten.
Ausstellung beginnt erst im Mai
Diese drei besonderen Autos sieht man aber erst ab 10. Mai, wenn die FLATZ-Personale „Physical Machine“ im OK Linz für alle offen steht. Es wird ein Querschnitt durch das aufregende Werk gezeigt.
Eine Dokumentation widmet sich auch der bekannten Schock-Performance „Demontage IX“: FLATZ ließ sich mit dem Kopf nach unten aufhängen und pendelte zwischen zwei Stahlplatten. Jeder Körper-Crash ein Gong, Selbstverletzungen inklusive. Der Schauplatz: eine Synagoge.
Würde er seine Haut verkaufen?
Schonungslos sich selbst gegenüber verhandelt der Aktionskünstler Themen wie Identität und Gewaltpotentiale in der Gesellschaft. Mit seiner radikalen Körperkunst kritisiert er Gewalt, indem er sie inszeniert.
Mitmachen oder nicht, das ist die Frage
Es geht auch um die Auseinandersetzung mit nationalsozialistischer Vergangenheit. Im Vorjahr machte er mit seiner Persiflage der „Perlenrede“ Adolf Hitlers im Wiener Burgtheater auf sich aufmerksam, die „Krone“ berichtete.
FLATZ, der vor vielen Jahren einzige Zeit an der Linzer Kunstuni unterrichtete, ist einer der wichtigsten Gegenwartskünstler Österreichs. Vor kurzem verkaufte er tatsächlich seine Haut, die übrigens mit Tätowierungen übersät ist. Ein Schweizer Sammler erwarb ein Gesamtpaket: Zuerst gibt es Fotografien der Haut, dann nach dem Ableben das Original. Nur ein einziges Tattoo soll FLATZ‘ Sohn bekommen.
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