Täter mit Esoteriknähe

Nach Anschlagsdrohung auf ORF: U-Haft beantragt

Wien
26.03.2025 14:13

Nachdem ein 53-Jähriger Dienstagfrüh mit einem Klein-Lkw die Zufahrt zum ORF-Zentrum am Küniglberg in Wien-Hietzing blockiert und mit einer Bombe gedroht hatte, ist der Mann in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert worden. Die Staatsanwaltschaft hat die Verhängung der U-Haft beantragt.

Zunächst hatte die Polizei den verdächtigen Mann aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend in ein Spital gebracht. Es dürfte Hinweise auf psychische Auffälligkeiten gegeben haben.

Verdacht auf Wiederbetätigung
Daraufhin wurde ein entsprechender Antrag auf Untersuchungshaft beim Gericht eingebracht, wie die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, am Mittwoch bestätigte. Binnen 48 Stunden muss nun über den Antrag entschieden werden. Laut der Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nina Bussek, gehe die Anklagebehörde davon aus, dass die U-Haft deswegen geboten sei, weil der 53-Jährige ansonsten erneut eine strafbare Handlung mit schweren Folgen begehen könnte.

Der Täter drohte, in diesem Lkw eine Bombe platziert zu haben. (Bild: Privat)
Der Täter drohte, in diesem Lkw eine Bombe platziert zu haben.

Nähe zum Esoterikautor „Wilton Kullmann“
Gegen den Mann wird derzeit wegen qualifizierter gefährlicher Drohung, versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung ermittelt. Der Beschuldigte hatte den von ihm angemieteten Klein-Lkw mit dem Schriftzug „Kullmann Wissen Wilton Klima-Wandel ade“ in auffälligen Lettern verunstaltet.

Der Name „Wilton Kullmann“ gehört einem esoterischen Autor, der sich mit Naturheilkunde und Strahlungstheorien beschäftigte. Er veröffentlichte Werke wie „Gottes Gestirnstrahlen lindern Schmerzen, heilen und verjüngen“ sowie „Die perfekte Hausentstörung: Kurzgefasste Fachkunde für Radiästheten“.

Der 53-Jährige soll in der Vergangenheit versucht haben, sich mit Klimaaktivisten zu vernetzen. Konkrete Tätigkeiten in organisierten Gruppen sind bislang jedoch nicht nachweisbar. Das Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) ermittelt weiterhin im Umfeld des Verdächtigen und zu den Hintergründen der Tat. Inwieweit der Mann zurechnungsfähig ist, könnte bald ein psychiatrischer Sachverständiger klären, wie Bussek erklärte.

Verdächtiger hat keine Vorstrafen
Der Mann hatte im Dezember 2024 am Heldenplatz einen Lkw abgestellt, auf dem er mit an den Seitenwänden angebrachten Schriftzügen auf das Werk Wilton Kullmanns aufmerksam machte. Ein Verhalten, das gegen das Strafgesetzbuch verstoßen hätte, war ihm damals nicht nachzuweisen. Er wurde lediglich nach dem Verwaltungsstrafrecht bestraft, weil er den Lkw ohne eine entsprechende Lenkerberechtigung in Betrieb gesetzt und gefahren hatte.

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