UKH und LKH II Graz

Neue Station soll Notfallambulanz entlasten

Steiermark
26.03.2025 17:00

Die neue Erstversorgungsambulanz Graz West wurde am Mittwoch offiziell eröffnet. Seit Jänner werden bereits Patienten behandelt. Die „Krone“ hat sich auf der einzigartigen Station umgesehen und mit dem ärztlichen Leiter des UKH Steiermark gesprochen.

Beim Betreten des Unfallkrankenhauses in Graz fallen sofort die bunten Markierungen am Boden ins Auge. Streifen in Grau, Blau, Rotbraun, Grün und Orange zieren die beigen Fliesen. „Das ist ein farbliches Leitsystem, das den Patienten den Weg zur richtigen Station weist“, erklärt Christian Kammerlander, ärztlicher Leiter des UKH Steiermark. 

Seite Ende 2024 führt der orange Streifen Patienten in die Erstversorgungsambulanz Graz West – eine Station, die österreichweit einzigartig ist und Spitalsambulanzen entlasten soll.

Das Konzept
Beim Eintreffen im Krankenhaus werden Patienten durch eine Ersteinschätzung einer diplomierten Pflegekraft der passenden Station zugewiesen: Leichte Fälle werden an die Erstversorgungsambulanz (EVA) überwiesen, Notfälle an die Notfallambulanz. „Das hilft dabei, dass die Notfallambulanz nicht mit Patienten voll ist, die eigentlich auch bei einem Hausarzt behandelt werden könnten“, sagt Kammerlander. 

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Die Erstversorgungsambulanz ist keine Konkurrenz für niedergelassene Hausärzte. Sie soll dann einspringen, wenn diese fehlen oder nicht geöffnet haben.

Christian Kammerlander, ärztlicher Leiter des UKH Steiermark

Die orange Markierung führt Betroffene anschließend in die EVA, wo eine Behandlung durch einen Allgemeinmediziner stattfindet. „Ziel der EVA ist es, die Behandlung der Patienten zielgerichteter vorzunehmen, sie abschließen zu können und die Situation in Ambulanzen für Patienten und Ärzte angenehmer zu machen“, erläutert der ärztliche Leiter. 

Lange Wartezeiten gibt es in der EVA nicht: „Der durchschnittliche Aufenthalt des Patienten dauert hier etwa eine Stunde. Natürlich kann das durch die Art der Behandlung und den aktuellen Patientenandrang variieren, aber die Wartezeit ist hier deutlich niedriger als in Notfallambulanzen.“ Grund dafür ist, dass es in der EVA keine Patienten mit schweren Verletzungen gibt, die priorisiert werden müssen. 

So funktioniert‘s 
Die Allgemeinmediziner der EVA sind keine fixen Spitalsärzte, sondern kommen aus dem Großraum Graz und melden sich freiwillig für den Dienst in der Ambulanz. „Das Ganze funktioniert über eine elektronische Plattform, in der sich die Ärzte eintragen können. Das funktioniert sehr gut“, erklärt der Mediziner. Beim ersten Freischalten sei der Dienstplan in kürzester Zeit gefüllt gewesen. 

Christian Kammerlander, ärztlicher Leiter des UKH Steiermark, war maßgeblich in der Planung und Umsetzung der Erstversorgungsambulanz Graz West beteiligt. (Bild: Radspieler Jürgen)
Christian Kammerlander, ärztlicher Leiter des UKH Steiermark, war maßgeblich in der Planung und Umsetzung der Erstversorgungsambulanz Graz West beteiligt.

Das Einzigartige an der EVA ist die Kooperation zwischen AUVA und Kages bzw. Unfallkrankenhaus und LKH Graz II: Dadurch können die behandelnden Allgemeinmediziner auf Röntgengeräte und entsprechende radiologische Befunde zurückgreifen, ohne dass betroffene Patienten dafür weiterverwiesen werden müssen. Bei Bedarf ist aber die Weitervermittlung an Spezialisten oder das Krankenhaus durch die Zusammenarbeit einfacher. 

Offizielle Eröffnung
Kurz vor Weihnachten 2024 ging die EVA, nach einer etwa zweijährigen Planungsphase, in einen ersten Probebetrieb, seit 7. Jänner dieses Jahres läuft sie im Vollbetrieb und begeistert sowohl Ärzte als auch Patienten: „In der kurzen Zeit wurden bereits 2400 Patienten behandelt und bisher gibt es keinerlei Beschwerden“, so Kammerlander.

AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart, Klubobmann Marco Triller (FPÖ), Kages-Finanzvorstand Ulf Drabek, Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der AUVA Gunther Riedlsperger, Vorsitzender ÖGK Steiermark Josef Harb (Bild: AUVA / Richard Reichhart)
AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart, Klubobmann Marco Triller (FPÖ), Kages-Finanzvorstand Ulf Drabek, Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der AUVA Gunther Riedlsperger, Vorsitzender ÖGK Steiermark Josef Harb

Bei der offiziellen Eröffnung am Mittwoch wurde das neuartige Konzept von allen Seiten gelobt: „Wir hoffen, dass noch mehr Stationen dieser Art entstehen“, sagt Kages-Vorstandsvorsitzender Gerhard Stark. Dem stimmt auch Kammerlander zu.

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