Krisensitzung im Senat

US-Chatskandal: Warum Österreich genannt wurde

Außenpolitik
27.03.2025 18:20

Was hat Österreich mit dem US-amerikanischen Kriegsplan-Chatskandal zu tun? Bei einer Krisenanhörung des US-Senats attackierte der demokratische Senator Mark Warner den europakritischen Inhalt des Chats zwischen hochrangigen Mitgliedern des Trump-Kabinetts – dabei kam einiges zutage ...

Der Vize-Vorsitzende des einflussreichen Geheimdienstausschusses pochte darauf, wie wichtig die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten für das Land sei.

Swift-Konzert als Beispiel
Das verdeutlichte er am Beispiel des verhinderten Attentats auf das Wiener Konzert von Taylor Swift. „Hunderte Menschen – auch Amerikaner“ hätte „diese Bluttat“ das Leben kosten können.

„Amerika zuerst darf nicht zu Amerika allein werden“, polterte Warner, „weil die Sicherheit der Amerikaner von unseren Verbündeten auf der ganzen Welt abhängig ist.“ 

Mark Warner (Bild: AFP/KEVIN DIETSCH)
Mark Warner

Österreichs Behörden gelobt
Die CIA hatte erfahren, dass in Österreich ansässige Anhänger der radikalislamischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im August 2024 einen Anschlag auf das Swift-Konzert im Ernst Happel Stadium planten.

Laut der „New York Times“ hatte der damalige stellvertretende CIA-Direktor David S. Cohen hinterher die österreichischen Behörden ausdrücklich gelobt.

Diese hätten „die von unserer nachrichtendienstlichen Gemeinschaft zusammengetragenen Informationen über die Pläne“ ernstgenommen: „Die Österreicher waren so in der Lage, die Verhaftungen durchzuführen.“

Europäer „Schmarotzer“
Der Hintergrund der polternden Rede: Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth hatten – wie der Präsident im Wahlkampf – bekanntlich vor wenigen Tagen die Europäer als „Schmarotzer“, verunglimpft. 

Mehrere Minister aus dem Kabinett von Präsident Donald Trump befanden sich in der Chatgruppe. Sie ahnten nicht, dass versehentlich auch ein Journalist eingeladen worden war. (Bild: AFP/BRENDAN SMIALOWSKI)
Mehrere Minister aus dem Kabinett von Präsident Donald Trump befanden sich in der Chatgruppe. Sie ahnten nicht, dass versehentlich auch ein Journalist eingeladen worden war.

Journalist in Kriegs-Chat eingeladen
Ein Journalist war Mitte März über die verschlüsselte Messenger-App Signal bekanntlich im Vorfeld versehentlich in einer geheimen Regierungschatgruppe gelandet, wo unter anderem Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth Militärschläge gegen die jemenitische Houthi-Miliz geplant hatten.

Signal-Skandal mit Österreich-Dimension
„Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg weilte demnach gerade in Salzburg, als auf seinem Handy plötzlich die Einladung zur Chat-Gruppe auftauchte. „Ganz zufällig war ich in Salzburg, Österreich. Sechzigstes Jubiläum von „Sound of Music“ ist alles, was ich dazu sage“, schilderte er die Situation am Dienstag im „Bulwark Podcast“. 

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