Kirche in Aufruhr

Illegaler Handel mit Reliquien von „Cyber-Apostel“

Digital
27.03.2025 09:13

Aufregung in der Katholischen Kirche: Reliquien von Carlo Acutis, einem Teenager, der im April bei einer großen Zeremonie im Vatikan heiliggesprochen werden soll, werden illegal online versteigert.

Der Bischof von Assisi, Domenico Sorrentino, sagte am Mittwoch, er habe den Fall der Polizei gemeldet. Sorrentino erstattete Anzeige gegen Unbekannt wegen des angeblichen Internetverkaufs, aber sagte nicht, um welche Reliquien es sich handelt. Der Leichnam von Acutis wird in Assisi aufbewahrt.

Acutis gilt als Vorbild christlichen Lebens
Die Polizei sagte, dass es keine Möglichkeit gäbe, herauszufinden, ob die Reliquien echt oder gefälscht seien. Acutis, ein Schüler aus der Lombardei, der 2006 im Alter von 15 Jahren an Leukämie starb und für viele junge Gläubige zu einem Vorbild des christlichen Lebens sowie zu einer Art „Schutzpatron des Internets“ wurde, wird am 27. April heiliggesprochen. Zur Zeremonie werden zehntausende Gläubige erwartet. Acutis war am 10. Oktober 2020 in Assisi seliggesprochen worden.

Carlo Acutis wurde 1991 in London geboren, wuchs jedoch in der italienischen Heimat seiner Eltern nahe Mailand auf. Schon früh zeigte er eine tiefe Religiosität, besuchte täglich die Messe und betete den Rosenkranz. Als Zehnjähriger schrieb er bereits Algorithmen und gestaltete Websites und Layouts für Online-Zeitungen.

Weltverzeichnis der Wunder erstellt
Als Elfjähriger begann er in zweieinhalbjähriger Arbeit, ein Online-Verzeichnis weltweiter eucharistischer Wunder – darunter auch drei aus dem heutigen Österreich – zu erstellen. Die daraus entwickelte Ausstellung umfasst 146 Schautafeln und wurde nach seinem Tod in zahlreiche Sprachen übersetzt und auf allen Kontinenten gezeigt, in Buchform und im Internet publiziert.

Als Carlo 2006 erfuhr, dass er unheilbar an Leukämie erkrankt war, widmete er sein restliches Leben ganz dem Gebet für den Papst und die Kirche. Er verstarb am 12. Oktober 2006 und wurde seinem Wunsch entsprechend in Assisi, wo seine Familie ein Ferienhaus hatte, beigesetzt. 2013, sieben Jahre nach seinem Tod, wurde der Seligsprechungsprozess eröffnet.

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