Für US-Journalist

Statt „Sound Of Music“-Idylle gab‘s Bomben-Chat

Land & Leute
28.03.2025 06:00

Die Chat-Affäre aus US-Sicherheitskreisen zieht ihre Spuren – sogar bis nach Salzburg. Denn dort weilte „The Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg Mitte März, als er eine mysteriöse Chat-Einladung erhielt. Dabei wollte er sich gerade eine Auszeit gönnen.

Ein Aufenthalt ganz im Stil des weltberühmten Heile-Welt-Films „The Sound of Music“ schwebte „The Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg Mitte März in Salzburg vor. Geworden ist daraus jedoch ein waschechter Thriller. Denn der Journalist wurde just während seines Salzburgs Aufenthalts in eine folgenschwere Chat-Affäre aus den höchsten Sicherheitskreisen der Vereinigten Staaten hineingezogen.

Das Schloss Leopoldskron ist im berühmten Film das Haus der Trapp-Familie. (Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger)
Das Schloss Leopoldskron ist im berühmten Film das Haus der Trapp-Familie.

„Ich war gerade anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums von ,The Sound of Music’ in Salzburg“, erzählte der Journalist in einem Podcast. Die in den USA äußerst beliebte Verfilmung über das Leben der Trapp-Familie zieht im heurigen Jubiläumsjahr besonders viele Amerikaner ins Salzburger Land. Goldberg scheint auch ein waschechter Fan zu sein.

Besonders bei Amerikanern ist die Verfilmung nach wie vor äußerst beliebt. Gäste aus Übersee gehören zu den spendabelsten Salzburg-Urlaubern. Sie lieben den Österreich-Kitsch. (Bild: Tröster Andreas)
Besonders bei Amerikanern ist die Verfilmung nach wie vor äußerst beliebt. Gäste aus Übersee gehören zu den spendabelsten Salzburg-Urlaubern. Sie lieben den Österreich-Kitsch.

Er scheute während seines Salzburg Aufenthalts nämlich keine Kosten und Mühen, um in die Welt der berühmten Verfilmung einzutauchen. Dazu zählten unter anderem Nächtigungen im Hotel Schloss Leopoldskron, eine ausgedehnte Sightseeing-Tour und exklusive Essen in Österreichs besten Restaurants.

Mit der „Sound of Music“-Romantik nahm es dann jedoch ein abruptes Ende. Eine mysteriöse Benachrichtigung tauchte am Handy des Chefredakteurs auf: Der nationale Sicherheitsberater der USA, Mike Waltz, schickte ihm eine Chat-Einladung. Der Journalist akzeptierte diese.

 Jeffrey Goldberg Anfang März in einem Interview der 3sat-Kulturzeit (Bild: ZDF/3Sat Kulturzeit)
 Jeffrey Goldberg Anfang März in einem Interview der 3sat-Kulturzeit

Wenig später fand er sich in einem Gruppenchat mit dem Betreff „Houthi PC small group“ wieder. Darin auch Namen, wie jener des CIA-Direktors und des amerikanischen Verteidigungsministers. Besprochen wurden in dem Chat Militärschläge im Jemen. „Ich war zu 100 Prozent davon überzeugt, dass mich jemand reinlegen will“, sagt Goldberg. Er blieb aus Neugier jedoch in dem Chat.

Zitat Icon

War überzeugt, dass mich jemand reinlegen will.

„The Atlantic“-Chefredakteur Jeffrey Goldberg

Bald darauf wird Goldberg klar, dass es sich bei der Chatgruppe nicht um einen Scherz handelt. „Am 15. März, kurz vor 14 Uhr amerikanischer Ostküstenzeit, erfuhr die Welt, dass die Vereinigten Staaten Ziele der Huthi im Jemen bombardieren. Ich hingegen wusste bereits zwei Stunden vor der Explosion der ersten Bomben, dass der Angriff bevorstehen könnte. Der Grund dafür war, dass mir Verteidigungsminister Pete Hegseth um 11.44 Uhr den Kriegsplan geschickt hatte.“

In der Zwischenzeit hat Goldbergs „The Atlantic“ den gesamten Chatverlauf veröffentlicht.

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