US-Zölle helfen Tesla

Trump: „Elon hat mich noch nie um etwas gebeten“

Wirtschaft
27.03.2025 12:32

Donald Trump hat der ausländischen Autoindustrie den Krieg erklärt. 25 Prozent werden künftig auf importierte Fahrzeuge aufgeschlagen, was sie am US-Markt unattraktiver machen soll. Davon profitiert auch Trumps „Spezi“ Elon Musk, während seine Mitbewerber stärker leiden dürften.

Als Donald Trump am Mittwoch im Oval Office die umstrittenen Sonderzölle gegen ausländische Autoindustrien verkündete, musste er sich unbequeme Fragen der anwesenden Journalisten gefallen lassen. Eine lautete: „Hat sie Elon Musk bei dieser Entscheidung beraten?“

Trump verneinte: „Wir haben da möglicherweise einen Konflikt. Ich habe nie mit ihm darüber gesprochen. Elon ist unglaublich. Er hat mich noch nie um einen wirtschaftlichen Gefallen gebeten. Ich bin tatsächlich ein bisschen überrascht. Ich würde das tun, vielleicht auch nicht.“

Trump half Musk bereits
Der südafrikanische Milliardär sei ein „Patriot“, schwärmte der US-Präsident. Seine Aussagen stehen in starkem Kontrast zu seinen tatsächlichen Aktionen. Trump verwandelte das Weiße Haus jüngst in einen Tesla-Autohandel. Um den Umsatz des angeschlagenen Unternehmens anzukurbeln, kaufte der Republikaner Musk vor laufenden Kameras ein E-Auto ab. „Ich liebe Tesla“, rief er dabei Reportern zu.

Der Auftritt sorgte für heftige Kritik, da Millionen Amerikaner unter der galoppierenden Inflation leiden. Die neue Zollpolitik dürfte ihre Qual noch verschärfen. Trumps Strategie zielt zwar darauf ab, dass die größten Autohersteller der Welt Werke in den USA eröffnen. Bis solch eine Infrastruktur entsteht, gehen die Preise aber weiter durch die Decke.

Kann Trumps Plan aufgehen?
Bereits in den USA heimische Marken wie Tesla sollen nun profitieren. Doch leiden werden wohl alle. Musk einfach ein bisschen weniger. Da der US-Präsident ab April auch Zölle auf importierte Autoteile erheben will, dürften auch in den USA produzierte Fahrzeuge im Preis steigen.

So etwas wie ein „rein amerikanisches Auto“ gibt es nicht mehr. Beträchtliche Bauteile kommen aus Kanada und Mexiko. Musk lässt seine Autos für den US-Markt in Texas und Kalifornien produzieren. Giganten wie General Motors haben ihre E-Werke in Mexiko. 

Das birgt enorme Risiken für die US-Autoindustrie. Die genauen Auswirkungen sind unklar, da nach Angaben der Regierung alle US-Inhalte in Autos, die in Mexiko oder Kanada zusammengebaut werden, von den Zöllen ausgenommen werden sollen. Zumindest vorübergehend. Die Details sind hier noch etwas schwammig. Nach Trumps Ankündigung rauschten die Aktien von General Motors in den Keller.

Musk spendete knapp 300 Millionen US-Dollar für Trumps Wahlkampf. Der US-Präsident ist neuerdings E-Auto-Fan.  (Bild: AFP/Andrew Harnik/Getty Images)
Musk spendete knapp 300 Millionen US-Dollar für Trumps Wahlkampf. Der US-Präsident ist neuerdings E-Auto-Fan. 

Nach Angaben der „Anderson Economic Group“, einer in Michigan ansässigen Denkfabrik, reichen die Schätzungen über die Auswirkungen der Zölle auf die US-Produktionskosten je nach Modell von 3500 bis 12.000 US-Dollar oder mehr pro Fahrzeug. 

Musk, der von milliardenschweren Staatsverträgen profitiert und in seiner Rolle als Quasi-Schatzmeister enormen Einfluss auf Budgetentscheidungen der USA hat, versuchte in einer ersten Reaktion, Sorgen einer unlauteren Einflussnahme zu verwischen. Die Sonderzölle hätten auch „signifikante“ Auswirkungen auf Tesla. „Es ist wichtig zu beachten, dass Tesla hier NICHT ungeschoren davonkommt“, schrieb er in einem Beitrag auf X.

Ein in Europa produziertes Auto wird den Endverbraucher in Relation zu seinen E-Autos dennoch deutlich mehr kosten. Wenn die Steuern von 25 Prozent in vollem Umfang an die US-Amerikaner weitergegeben werden, könnte der durchschnittliche Preis für ein importiertes Fahrzeug um 12.500 Dollar steigen. Das dürfte die Inflation weiter ankurbeln. Zur Erinnerung: Trump wurde im vergangenen Jahr wieder ins Weiße Haus gewählt, weil die Wähler glaubten, er könne die Preise senken ...

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