Mit enormer Stimmgewalt und starkem Rhythmus begeisterte die amerikanische Jazzsängerin Dianne Reeves auf ihrer letzten Station der Europatournee im prall gefüllten Großen Saal des Wiener Konzerthauses.
Wohltönend, umfangreich und bemerkenswert vielfältig - eine große Stimme in jeder Hinsicht. Für die 1956 in Detroit, Michigan, geborene und von Musikerkollegen aus Jazz, Pop, Blues und Klassik in den höchsten Tönen gepriesene Dianne Reeves scheint der Gesang die natürliche Form der Kommunikation zu sein: Sei es in der Begrüßung mit Bob Haggarts „What‘s new“, zur Präsentation ihrer vier Instrumentalkollegen oder für einen – prägnant-knappen – aktuellen Befund der politischen Lage. Vor allem aber skizziert sie kleine Szenen aus dem Leben, scattet, swingt und groovt mit Eleganz und Vehemenz gleichermaßen – energiegeladen und expressiv oder lyrisch-romantisch. Hoch-Zeit der Gefühle, die sie mit ihren teilweise langjährigen Weggefährten im besten Einvernehmen teilt.
Zu den rhythmisch-erdigen Weltwurzeln
Da übernimmt Romero Lubambo mit der klassischen Gitarre die prominent-romantische Position in einer zärtlichen Ballade bevor man sich gemeinsam zur leidenschaftlichen Rumba wiegt. Dann modelliert Reeves aus den wohlklingenden Tiefen der rhythmisch-erdigen Weltwurzeln monumentale Klangskulpturen – deren Konturen allmählich von der melodischen Linie geformt werden. Zum dezidierten Rhythmus von Bassist Reuben Rogers improvisiert sie eine bemerkenswert vielteilige Perkussion, begibt sich mit Unterstützung von Schlagzeuger Terreon Gully und Pianist und Keyboarder John Beasley in die Gefilde des Latin Swing und kleidet den Klassiker des Great American Songbook „Someone to watch over me“ in ein ziemlich forsches neues Gewand mit immer wieder enormen Intervallsprüngen.
Spielwiese und Botschaft
Die Bühne ist ihre Spielwiese, erklärt Dianne Reeves mit umwerfender Freude und Herzlichkeit und die Botschaft lautet: Sich nicht vom Irrsinn dieser Welt mitreißen zu lassen, sondern Menschlichkeit bewahren. Die Botschafterin selbst ist höchst inspirierend!
Verena Kienast
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