Metaanalyse zeigt:

Schüler lernten in Pandemie halb so viel wie sonst

Oberösterreich
28.03.2025 10:00

Eine JKU-Forscherin wertete mit KI-Hilfe 35.000 Studien aus der ganzen Welt zu den Corona-Folgen aus: Das Ergebnis überrascht zwar nicht, deprimiert aber trotzdem. Die Kinder und Jugendlichen wiesen im Durchschnitt einen Lernrückstand von einem halben Schuljahr auf. Besonders in Mathematik, aber auch die Lese- und Sprachfähigkeiten litten erheblich.

Für Eltern schulpflichtiger Kinder und die Lehrer ist es alles andere als eine Überraschung, was die junge JKU-Forscherin Andrea Wisenöcker herausfand. Sie wertete mithilfe des KI-Tools ASReview knapp 35.000 Studien über die Folgen der Corona-Pandemie im Bildungssystem aus. Das Ergebnis dieser weltweit größten Metaanalyse ist ziemlich deprimierend.

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Die Analyse ergab, dass die Lernverluste bei den Schülern in der Volksschule und in der Unterstufe ähnlich hoch ausgefallen waren, egal in welchem Land.

(Bild: JKU)

Forscherin Andrea Wisenöcker

Die Kinder und Jugendlichen wiesen zwei Jahre nach Beginn der Pandemie im Durchschnitt einen Lernrückstand von einem halben Schuljahr auf. Besonders stark betroffen war Mathematik, aber auch die Lese- und Sprachfähigkeiten litten damals erheblich.

Gezielte Fördermaßnahmen nötig
„Unsere Untersuchung macht deutlich, dass gezielte Fördermaßnahmen dringend erforderlich sind, um die entstandenen Lernlücken zu schließen“, sagt Wisenöcker. „Solche Maßnahmen könnten beispielsweise maßgeschneiderte Interventionen sein, wie etwa das Angebot der Sommerschule, um betroffene Schüler in ihrem Lernen zu unterstützen.“

Zu wenig Konzentrationsfähigkeit und Frustrationstoleranz
Mit den sozialen und seelischen Folgen der Pandemie muss sich auch Katharina Renner-Spitzbart, Leiterin der Schulpsychologie OÖ herumplagen. Sie meint allerdings, dass es die Kombination von Corona und Digitalisierung ist, die den Kindern das Leben schwer macht: „Es fehlt an Konzentrationsfähigkeit und Frustrationstoleranz. Plattformen wie TikTok verschärfen die Problematik zusätzlich. Wir haben außerdem zwei gegensätzliche Phänomene: Einerseits werden viele Kinder von ihren Eltern zu Hause und am Schulweg total überbehütet, andererseits werden sie im digitalen Raum, der keineswegs ungefährlicher ist, völlig unterbehütet.“ Besonders das sozial wichtige Spielen mit Gleichaltrigen komme viel zu kurz.

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