Parteien-Aufregung über einen mutmaßlichen Skandal rund um den Bau des Kindergartens von Absdorf im Bezirk Tulln. Im Visier ist ÖVP-Ortschef Franz Dam – für die „Krone“ war er tagelang nicht erreichbar, da im Urlaub. Auch danach kein Rückruf – aber umso lauter werden die Rufe der Bürger in der heiklen Angelegenheit. Gehört werden sie schon bei den Landesparteien.
Man kann nach der Verursachung eines 200.000 Euro-Minus nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen!“ – Aus Sicht der NEOS-Landesvorsitzenden Indra Collini werfe ein „Grundstücksdeal rund um den ÖVP-Bürgermeister von Absdorf viele Fragen auf.“ Die Parteichefin fordert nun mehr Transparenz und vor allem die Offenlegung aller relevanten Dokumente – wie Kauf- und Verkaufsverträge, Gutachten sowie die finanzielle Abrechnung: „So etwas passiert nicht einfach. Das plant man jahrelang mit gegebener Macht.“ Franz Dam ist übrigens knapp 15 Jahre Gemeindeoberhaupt.
Großes Fragezeichen um (Grund-)Geschäfte um Kindergarten
Schärfer kommentiert man auf Bezirksebene – wie etwa Andreas Bors von der FPÖ Bezirk Tulln: „Die aktuellen Ereignisse erinnern an ähnliche Vorgänge in Grafenwörth, Judenau, Klosterneuburg und Michelhausen – allesamt Fälle, in denen ÖVP-Funktionäre in fragwürdige Grundstücksgeschäfte verwickelt waren. Diese Leute sollten sich aus der Politik zurückziehen und gemeinsam ein Maklerbüro eröffnen.“
Auf Gemeindeebene behalte man sich noch vor, einen Misstrauensantrag einzubringen. Auch die Chefin der Bürgerliste NBA hat ein klares Ziel: „Wir fordern, dass der Prüfungsausschuss uneingeschränkte Einsicht in alle Unterlagen bekommt.“ Und sowohl Grünen-Gemeinderätin Edith Fux, als auch deren Landeschefin Helga Krismer wollen eine Kommission, die aus verschiedensten Gemeinderäten besteht.
Ortschef Franz Dam im Visier
Für die „Krone“ war Dam nicht erreichbar. Aber vielleicht gibt es ja Fragen am heutigen Bürgerforum um 18.30 Uhr im Gasthaus Salomon, die manche direkt stellen wollen.
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